Farben und Geschmack unserer Heimat


Wenige Kilometer von Udine entfernt, liegt links des Sturzbachs Torre der Ort Buttrio inmitten des Grüns der Weinberge. Die Hügelgegend der Gemeinde Buttrio gehört zu dem Gebiet, das sich vom Rio Rivolo, einem Wildbach, der durch das ganze Gemeindegebiet fl ießt, bis zu den Ufern des Flusses Natisone erstreckt. Die gesamte Gruppe der Erhebungen stammt aus dem Eozän, ihre Entstehung geht auf 40 bis 35 Mio. Jahre zurück, als der ganze Bereich eine ruhige und salzige Lagune voller Seeigel war, deren Fossilien man noch heute fi nden kann. Heute sind die Hügel der Gemeinde, die vor allem mit Weinbergen bestockt sind, noch reich mit Robinien, Kastanien, Eichen und einigen seltenen Exemplaren von Ulmen und Buchsbaum bestanden.

Die Fundstücke zahlreicher Feuerstein-Geräte aus der Jungsteinzeit sind Zeugnisse für die Besiedlung der Hügelhänge durch den Menschen bereits in der Vorgeschichte. Neuere archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gegend auch in frühgeschichtlicher Zeit bewohnt war, wovon die zahleichen Stücke zeugen, die auf das Ende der Bronzezeit (1150-900 v. Chr.) und den Beginn der Eisenzeit (900-700 v. Chr.) zurückgehen, die vom Burghügel (Colle Castellano) stammen, der aufgrund seiner strategischen und dominierenden Lage über die Landschaft von Aquileia und Cividale, zur Zeit der Römer Standort eines Aussichtsturms war. Siedlungen von Landhäusern der römischen Kolonen mussten auf der ebenen Gegend in der Nähe der Ufer des Wildbachs Torre und in der Nähe des Rio Rivolo liegen, auf der Anhebung, auf der heute die mittelalterliche Kirche von Santo Stefano steht. I Schon damals kann man von der Präsenz einer Burg auf dem Gipfel der bereits genannten Erhebung ausgehen, die den Ort dominiert. Später, nachdem deutsche Adlige in das Friaul kamen, wird die Burg von Buttrio unter dem deutschen Namen Haumberg genannt. Die Schriftstücke werden ab 1219 häufi ger, als sich die mächtigen Herren von Buttrio gegen den Patriarchen von Aquileia rebellierten und die Stadt Treviso unterstützten. Die gewaltträchtigste Episode der Geschichte der Burg fi ndet in der Nacht des 10. 1866 geht Buttrio an Italien über und erlebt im Laufe des 20. Jahrhunderts den Verlust und das Opfer vieler Bewohner in den beiden Weltkriegen. Buttrio ist eine Gegend großer Weine, die von allen gekannt und geschätzt wird als die Hügelgegend des Friaul, die schon immer eine Berufung für den Weinbau hatte. In den letzten Jahren war die qualitative Entwicklung des Sektors beachtlich: Mit Geduld und Hingabe haben die Winzer den Beweis ihrer Leidenschaft geliefert und Weine herausragender Qualität erzeugt, was es – kombiniert mit ihrer Seriosität – gestattet hat, sich auf dem breit gefächerten Weltmarkt zu behaupten. Das Angebot der Weinbetriebe in Buttrio umfasst eine reiche Auswahl an Rot- und Weißweinen, die Touristen und Gourmets in den Weingütern im Ortsgebiet präsentiert werden. Seit einigen Jahren wird der Name der Gemeinde Buttrio mit den AUTOCHTHONEN Weinen unserer Region in Verbindung gebracht. Grund dafür ist unter anderem das traditionelle Weinfest, eine der ältesten Veranstaltungen dieser Art in Italien (erstmals fand sie im Jahr 1932 statt). Dort werden nur Weine aus autochthonen Rebsorten der Region Friaul Julisch Venetien vorgestellt. Dabei wird ihre einzigartige Qualität hervorgehoben, das heißt ein Merkmal, das nur typische und einmalige Produkte zu bieten haben. Der Weinbau, der Schutz und die Erhaltung der antiken Rebsorten dienen immer öfter dazu, neue qualitätsreiche Produkte mit lokaler Herkunftsbezeichnung zu schaff en. Das Land Italien hat die meisten Rebsorten überhaupt, und die Region Friaul Julisch Venetien wartet mit zahlreichen autochthonen Weinen auf. Einige davon sind bekannt, andere wiederum warten darauf, entdeckt zu werden: eine einmalige Gelegenheit dafür bietet sich in Buttrio, wo Neugierige und Weinliebhaber Kostproben der berühmten Sorten Tocai Friulano, Verduzzo, Malvasia, Ribolla gialla, Picolit, Refosco und Terrano genießen können, oder die weniger bekannten Vitovska, Pignolo, Schiopettino – um nur einige zu nennen.

Die Weinmesse fi ndet Anfang Juni vor der Kulisse der herrlichen Villa Di Toppo Florio und ihres Jahrhunderte alten archäologisch-botanischen Parks statt. In der gleichen Villa ist auch der Sitz des Museums der Weinkultur (Museo della Civiltà del Vino) untergebracht, das die Gemeinde von Buttrio im Jahr 1998 gegründet hat. Dieses Museum stellt eine verdiente Anerkennung und Wertschätzung jener Jahrhunderte alten Berufung und Winzertradition dar, die das Gemeindegebiet kennzeichnen, das zwischen zwei bekannten Anbaugebieten mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (DOC) liegt, nämlich “Colli orientali del Friuli” und “Friuli Grave”. Das Museum hat die alten Gegenstände bewahrt, die für den Weinanbau und die Weinbereitung benutzt wurden und bietet ein Zeugnis, das anderweitig von den neuen Technologien gelöscht werden würde. Im Einzugsgebiet der Villa selbst wird auch der Besuch des beachtenswerten Parks empfohlen, der mit seinen exotischen Pfl anzen ein seltenes Beispiel eines englischen Gartens romantischen Stils ist, aufgrund der zahlreichen archäologischen Fundstücke von Aquileia aus der Sammlung Toppo.

Kunst und Besonderheiten in dieser Gegend legen den Besuch der Pfarrkirche von Santa Maria Assunta nahe, mit ihrem Glockenturm und dem originellen, auf dem Kopf stehenden Ziff erblatt und bei der Villa Caimo-Dragoni, sowie in den Ortschaften Vicinale mit der kleinen Kirche von San Michele und in Camino, mit der Kirche von San Giacomo und Casa Linussio.