
Eine Gegend mit gutem Wein und schönen Traditionen
Capriva befindet sich am äußersten Ausläufer im Süden von Collio im Friaul und ist von sanften Hügeln umringt, wo die Ortschaften Russiz Superiore, Russiz Inferiore, Spessa, und Budignacco entstanden sind, die seit sehr langer Zeit bewohnt sind - wie Manufakturfunde aus Pflasterstein aus der späten Altsteinzeit und der Jungsteinzeit bezeugen. Gewiss war das Gebiet während der römischen Herrschaft bewohnt. Zahlreiche Funde aus jener Zeit, die auf dem Land zu Füßen des Schlosses zu Spessa zum Vorschein gekommen sind, bekunden das. Besonders durch eine Ausgrabungskampagne unter der Leitung der Oberaufsicht über die archäologischen Güter im Jahre 1990, bei der Reste eines römischen Brennofens aus dem I.-II. Jahrhunderts v. Chr. ans Licht kamen, der aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum III. Jh. nach Chr. benutzt wurde. Es ist nicht viel von Capriva der späten Antike bekannt, da es fast keine Funden und Dokumentationen aus dieser Zeit gibt.
Dies ist sehr verständlich, wenn man bedenkt, dass sich dieses Gebiet geradezu anbot, von Völkern aus dem Osten überfallen zu werden und dass das Gebiet gerade nach den Einfällen der Ungarn zwischen 898 und 954 so ausgeplündert und entvölkert wurde, dass die Patriarchen von Aquileia gezwungen waren, Bauern slawischem Ursprungs in die zerstörte Dörfer zu lassen. Um erste dokumentierte Nachrichten zu Capriva zu finden, muss man bis zum Jahre 1224 Uhr kommen, als - nach C. Czoernig - ein Vasall des Grafen von Gorizia Zeuge einer Schenkung von fünf Landgüter an das Kloster von Aquileia namens Hl. Maria wurde. Zudem wurde dann noch die Villa von Capriva noch im Jahre 1307 vom Grafen von Gorizia Heinrich dem II. dem Hauslehrer seines Sohnes Meinhard geliehen. Capriva gehörte nämlich in jener Zeit zu den Besitztümern der Grafen von Gorizia, dem Geschlecht deutschen vasallischen Ursprungs des Patriarchen von Aquileia. Nach der zeitbegrenzten Macht der Patriarchen fiel Capriva 1420 unter venezianische Herrschaft und wurde 1521 Österreich zugeteilt, unter dessen Herrschaft es bis 1918 blieb. Nach dem Ersten Weltkrieg ging Capriva schließlich an Italien. Capriva weist einige Gebäude von kulturellem Interesse auf - die schöne Pfarrkirche, die der Hl. Maria gewidmet ist und ein Taufbecken aus dem Jahre 1569 und eine Reihe Barockaltare aufbewahrt. Von besonderer Wichtigkeit ist dabei der größte von diesen aus dem Jahre 1691, der den Pacassi, Steinmetze griechischer Herkunft, zugeordnet wird, die sich erst in Venedig und dann in Gorizia niederließen. In der Gemeinde wurde das Schloss zu Spessa errichtet, das bereits den Rassauer und den Torrianern gehörte, ganz von Ruggero Berlam (1854-1920) neu aufgebaut wurde und in dem eine Zeit lang Giacomo Casanova Unterschlupf fand. Interessant ist auch das Villenschloss der La Tour zu Russiz Inferiore im Rundbogenstil, der in Triest von österreichischen und deutschen Architekten verbreitet wurde. Das Gebäude, das 1868-69 erbaut wurde, wurde mit Sicherheit von einem Triester Architekten geplant und zurzeit sind darin die Büros des Landwirtschaftsbetriebes “Villa Russiz” untergebracht. Das daran angrenzende Internat beherbergt eine kleine Kapelle, in der sich in der Vergangenheit ein Kruzifix von Thorwaldsen befand. Auf dem Gipfel des Hügels zu Russiz Inferiore befindet sich das “Mausoleum” des Grafen Theodor La Tour, das als Grab des Grafen von Russiz Inferiore gebaut worden war, jedoch in Wirklichkeit seinen Leichnam nicht aufbewahrt sondern die Kapelle des Hl. Josef beherbergt. In Russiz Superiore erhebt sich die kleine Kirche des Heiligen Johannes der Täufer mit einem kleinen Kappenglockenturm, der nach dem Ersten Weltkrieg neu aufgebaut wurde. Im Zentrum der Pfarrgemeinde befindet sich Centa, eine spontan erbaute ländliche Festung aus dem Mittelalter, die in neuster Zeit restauriert wurde. Capriva in Friaul widmet sich heute ganz seiner besten traditionelleren Berufung – dem Weinanbau. Die Leidenschaft dieses Stücks Landes und deren Einwohner für die Weinreben und den Wein wird übrigens bereits in einigen historischen Urkunden bezeugt: dem Chartarium Monasterii Aquileiensis, wo Kaufverträge von Weinbergen und Häusern zitiert werden, die auf das Jahr 1180 zurückgehen und der “Historia des letzten Krieges in Friaul“ (1623), in der auf die Vorzüglichkeit der Weine von Capriva Bezug genommen wird. Es handelt sich dabei um eine der berühmtesten Gebiete des Collio Goriziano. Die Hügel, die es im Norden einschließt, wurden in Richtung Norden in terrassierte Erhöhungen verwandelt, die hier “Ronchi” genannt werden und die im Kapuziner Weinreben-Reihensystem
ße Amphitheater zu Spessa sind die berühmtesten und wärmer als die äußeren Sanes Floriano und Dolegna sowie die kleinen Hochebenen von Russiz Superiore, einem etwas frischeren und zugigeren Bereich als Spessa, wo die Weißweinstöcke besten Nährboden und ein für ihre Entwicklung ideales Klima vorfinden. Insbesondere erhält man auf diesen Hügeln die besten Ergebnisse mit dem weißen und grauen Pinot, die hier wirklich eine beneidenswerte Konzentration und Geruchsvielfalt enfalten. Zudem drücken Sauvignon und Tocai neben ihrer Zusammensetzung auch eine vielfältige Note bemerkenswerter Feinheit und Ausgewogenheit aus. Diese beiden Bereiche sind außerdem seit langer Zeit auch wegen ihrer Rotweinqualität bekannt, insbesondere Merlot und Cabernet, zwei Weine, die gleichberechtigt mit den besten nationalen Produktionen im Wettbewerb stehen können.
Gemeinde offiziellen Website: www.comune.capriva-del-friuli.go.it
