Der Weg: Provinz Gorizia

Die Festung von Monfalcone


Gegend: Ebene
Erreichbar über: Straße


Die Festung erhebt sich auf dem Gipfel des Monte Falcone (vom it.“falco”: Falke, die...

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Die Festung von Monfalcone


Gegend: Ebene
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Die Festung erhebt sich auf dem Gipfel des Monte Falcone (vom it.“falco”: Falke, die Namensgebung weist auf die strategische Position hin, außerdem sind dort tatsächlich Falken anzutreffen), dessen Namen die kleine, unterhalb liegende Gemeinde trägt, die für ihre Werften bekannt geworden ist. Der Ort diente früher sicher als Castelliere und wurde dann von den Römern zum Wachtturm der Via Gemina umfunktioniert, die von Aquileja nach Tergeste (dem heutigen Triest) reichte. In der letzten Phase des Reiches stand die Burg stetig unter der Bedrohung einer Inversion der Barbaren. Die eigentliche Festung wurde wahrscheinlich von Theoderich dem Großen, rex der Ostgoten, errichtet, der mit seinem Heer im Jahre 489 Odoaker, den König von Italien, in der Schlacht Isonzo schlug. Im Folgenden ließen sich die Langobarden nieder und dann die fränkischen Großgrundbesitzer, die von den Ufern der Save und der Drau zahlreiche Familien slawischer Pächter kommen ließen, die dort arbeiten und den bis dahin verlassenen und unfruchtbaren Boden bestellen sollten. Unter der Herrschaft des Patriarchen von Aquileja wurde die Festung Streitgegenstand zwischen dem Patriarchen und den Fürsten von Görz, bis im Jahr 1420 Monfalcone von der Republik Venedig erobert wurde.
Von 1471 bis 1477 wurde die Verteidigungslinie des Isonzo durch die Türken abermals auf eine harte Probe gestellt, aber die Festung von Monfalcone stellte stets einen wirksamen Schutzwall dar. Aufgrund der besonderen strategischen Lage der Festung, die nicht ohne Grund auch als “Auge der friaulischen Heimat” bezeichnet wird, kümmerte die Republik Venedig sich stets um die Verstärkung der Verteidigungssysteme: Die Mauern wurden repariert und mit Brustwehr ausgestattet, die Wassergräben wurden instand gesetzt, ein neuer, massiver quadratischer Turm wurde errichtet und die Garnison wurde erweitert.
Ende des 16. Jahrhunderts verlor die Festung ihre Verteidigungsfunktion, unter anderem aufgrund der Errichtung der Festung von Palmanova, und wurde dadurch ein einfacher Wachtturm an den östlichen Grenzen der Republik. Mit dem Frieden von Campo Formio, der am 17. Oktober 1797 geschlossen wurde, ging die Festung in den Besitz Österreichs über, in dem sie bis zum Ersten Weltkrieg blieb, als sie, am 09. Juni 1915, von den italienischen Truppen besetzt wurde.
Aufgrund der harten Schlachten, die in diesem wichtigen Bereich der Front ausgetragen wurden, entstanden starke Schäden an der Festung, die dann zwischen 1950 und 1955 restauriert wurde. Seit dem 30. März 1970 dient sie als Sitz des paläontologischen Museums, in dem sich über 10 000 historisch-wissenschaftliche Ausstellungsstücke befinden.
Von dem alten Verteidigungssystem ist noch ein Mauerring übrig (abgegrenzt von den Resten eines präromanischen Castelliere), innerhalb dessen sich der quadratischen Turm erhebt. Dieser besteht aus drei Ebenen, auf denen kleine Räumlichkeiten zu finden sind, die eine absolute Verteidigung bei Belagerung garantieren sollte. Zwischen dem Hauptturm und dem Mauerring befanden sich ein überdachter Durchgang und die Räumlichkeiten der Garnison, während in dem Hof noch heute zwei Zisternenbrunnen unterschiedlicher Zeitalter zu sehen sind. Einer der Brunnen ist mit einem internen Tank verbunden, in dem sich Regenwasser sammelte. Auf der einen Seite der Festung ist im oberen Teil der Markuslöwe mit dem aufgeschlagenen Evangelium zu erkennen, ein Zeichen der Herrschaft der Republik Venedig.

Der äußere Teil der Burg kann jederzeit besichtigt werden.
Öffnungszeiten des paläontologischen Museums:
September – April: sonn- und feiertags (außer Weihnachten und Ostern) 10 – 12 und 14 – 17 Uhr Mai – Juli: sonn- und feiertags von 10 – 12 und 16 – 19 Uhr

Die Görzer Burg


Gegend: Stadt
Erreichbar über: Straße


Die Görzer Burg (aus dem Slowenischen: gorìca, „kleiner Berg”) aus dem 11. Jahrhundert, dominiert das Bild der Stadt und...

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Die Görzer Burg


Gegend: Stadt
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Die Görzer Burg (aus dem Slowenischen: gorìca, „kleiner Berg”) aus dem 11. Jahrhundert, dominiert das Bild der Stadt und der Umgebung. Während des römischen Zeitalters wurde möglicherweise bereits ein militärischer Beobachtungspunkt errichtet, die Anfänge der Burg stammen jedoch aus dem 11. Jahrhundert, aus der Regierungszeit Kaiser Ottos III. Im Jahr 1117 fiel die Burg an das Geschlecht der Eppensteiner, die 1060 mit Grafentitel erwähnt werden.
Wahrscheinlich ging der Konstruktion eines Wachtturms oder befestigten Turmes aus Stein mehrere Verteidigungssysteme wie ein Erdwall, ein Wassergraben und eine Palisade voraus. Zuletzt wurde die Burg während des 13. Jahrhunderts erweitert, durch die Anfügung eines Herrenhauses und eines zweistöckigen Gebäudes. In ebendieser Zeit muss außerdem ein Dorf existiert haben (welches die mittelalterlichen Quellen als „terra superiore“ bezeichnen, in der sich die administrativen und juristischen Vorgänge abspielten), das sich außerhalb der Palisaden befand, und selbst als Abwehr dienen sollte. Die Bewohner waren verpflichtet, für den Bau ihrer Häuser ausschließlich Steine zu verwenden und die Burg im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Mit der Zeit wurde die Verteidigungsfunktion der Burg immer wichtiger; der politische und militärische Einfluss der Grafen wuchs zusehends und die Grenzen des Herrschaftsgebiets weiteten sich bis nach Südtirol und Istrien aus. Ende des Jahre 1340 versuchte Bertrand de Saint-Geniès Görz zu erobern und die Burg zu besetzen, aufgrund der Wetterbedingungen war er jedoch schließlich gezwungen, seine Lager am Weihnachtstag ebendieses Jahres abzubrechen und seine Soldaten in Richtung Belgrad und Latisana zu führen.
Militärische und familiäre Ereignisse und verschiedene Bündnissen brachten die Graftschaft in den Einflussbereich des Kaisserreichs, sodass im Jahre 1500, Leonhard, der letzte Graf von Görz, verstarb, die Grafschaft an Maximilian I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, fiel und in das Habsburgerreich eingegliedert wurde. Obwohl der Kaiser die Verteidigungsmechanismen weiter ausbaute, verlor er die Festung und das Gebiet ging 1508 an die Republik Venedig, wenn auch nur für kurze Zeit. Während des Krieges zwischen Frankreich und dem Kaiserreich wurde die Burg nacheinander von beiden Heeren besetzt; im Jahr 1813 ließen sich abermals die Österreicher nieder und blieben dort bis zum Ende des ersten Weltkrieges, im Verlaufe dessen die Burg stark beschädigt wurde. Infolge seiner turbulenten Geschichte und den zahlreichen Umbauten verlor die Burg zusehends sein mittelalterliches Erscheinungsbild. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden im Zuge von Restaurierungsarbeiten die fünfeckige Form und der Gesamteindruck des Gebäudes, der dem Zustand der Burg im 16. Jahrhundert nachempfunden ist, wiederhergestellt. Das Herz der Burg stellt die Corte dei Lanzi (Lanzi waren bewaffnete Wachen, die den Herrschaften dienten) dar, ein Hof, in dem noch heute Reste des alten Turms aus dem 11. Jahrhundert zu sehen sind, der im 15 Jahrhundert abgerissen wurde, weil er den feindlichen Artillerien nicht standzuhalten drohte, sowie der Brunnen, der der Wasserversorgung der Festung diente. Im Inneren der imposanten Mauern, die von sechs halbzylindrischen Türmen überragt werden, befinden sich in den verschiedenen Räumlichkeiten noch die originalen Möbel und Gegenstände: das kleine Esszimmer und die Küche sind mit spätmittelalterlichen Tischen, Anrichten und Geschirr ausgestattet; der Rittersaal, in den das Museo del Medioevo Goriziano, also das Museum des Görzer Mittelalters, untergebracht ist, in dem handwerklich gefertigte Nachbildungen der damals üblichen Kalten Waffen zu finden sind, das Herrenzimmer, der Salon der Stati Provinciali, das Musikzimmer, in dem Nachbildungen der Instrumente zu sehen sind und deren Melodien man dank moderner Technologie lauschen kann, sowie die kleine und kostbare Kapelle, die San Bartolomeo gewidmet ist.

Öffnungszeiten: ganzjährig von 10.00 bis 19.00 Uhr (montags geschlossen)

Das Schloss von San Floriano (GÖRZ)


Gebiet: Hügel
Erreichbar über: Straße


Der Hügel, auf dem sich das Schloss von San Floriano erhebt (benannt nach einem Legionär...

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Das Schloss von San Floriano (GÖRZ)


Gebiet: Hügel
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Der Hügel, auf dem sich das Schloss von San Floriano erhebt (benannt nach einem Legionär aus dem Heer des römischen Reiches, der an den Ufern der Donau den Märtyrertod starb und dessen Verehrung in Friaul als Schutzpatron gegen Dürre und Brände bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht) war sicherlich bereits in den ersten Jahrhunderten n. Chr. besiedelt, wie Überreste von antiken Mauern, Münzen und zahlreiche weitere Fundstücke römischen Ursprungs beweisen.
Das Schloss befand sich schon seit dem 11. Jahrhundert in Besitz des Patriarchen, die erste urkundliche Erwähnung findet sich jedoch in einem Dokument von 1170 – 1190, das die Äbtissin des Benediktinerklosters Santa Maria d'Aquileia zum Gegenstand hat, der das Schloss zu jener Zeit unterstand. Bei den ersten Besitzern handelt es sich wahrscheinlich um die Familie Ungrispach, deren Ursprünge mindestens auf zum das 1180 zurückreichen, bis das Schloss 1520 in den Besitz der Adligen Vinciguerra Formentini aus Cividale, die Restauriserungarbeiten vornehmen ließen, um das Schloss zu ihrer Residenz zu machen.
Das Schloss war Teil eines größeren Verteidigungssystems, das Görz und Gradisca als Hauptpunkte und dann über den Collio führte und unter anderem die Schlösser von Quisca, San Martino, Castel Dobra miteinbezog und dann, in des ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts in den Friauler Krieg verwickelt wurde, der zwischen Venedig und dem Kaiserreich entbrannt war. 1616 wurde die Festung aufgrund ihrer strategischen Lage von albanischen Soldaten unter venezianischer Führung angegriffen und besetzt, wodurch ihnen die Möglichkeit gegeben war, den Pass zwischen den Hügeln von San Martino und Görz zu kontrollieren. Bei dieser Gelegenheit fanden die Truppen der Serenissima in den Kellern des Schlosses außerdem „trecento botti di vino squisitissimo”, also 300 Fässer ausgezeichneten Weines. Auf einer Zeichnung aus dem Jahr 1609 ist das Hauptgebäude abgebildet, das Haus des Lehnsherren sowie die Unterkünfte der Lehnsherren, die Unterkünfte der Untergebenen und die Kirche, umgeben von mit Zinnen versehenen Mauern und zwischen robusten Türmen.
Nchdem im 17. Jahrhundert die militärische Bedeutung des Schlosses geschwunden war, wurde es 1860 zur Residenz von Baron Giuseppe Formentini umgewandelt und ist heute noch im Besitz seiner Nachfahren. Während der beiden Weltkriege erlitt das Anwesen starke Schäden. Von dem ursprünglichen Gebäude sind nur einige Teile der Mauern mit Schießscharten erhalten, der Nordzugang und zwei zylinderförmige Türme; in dem Wachtturm befindet sich noch ein großer Kamin. Gut erhalten ist außerdem der aus dem 17. Jahrhundert stammende Wohnraum der Richter.
Im Inneren des Schlosses befindet sich inzwischen das „Museo del vino e della vita contadina“, also das Museum des Weins und des Landlebens, in dem Funde und für den Weinbau relevante Objekte ausgestellt sind (Gerätschaften für den Weinanbau und die Weinproduktion, Flaschen, Korbflaschen, Dokumente und Fotografien) und das außerdem eine Fachbibliothek besitzt.

Castello di Spessa (Capriva del Friuli)


Gebiet: Hügel
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Das Schloss Castello di Spessa (dessen Name vom Lateinischen “silva spissa” stammt...

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Castello di Spessa (Capriva del Friuli)


Gebiet: Hügel
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Das Schloss Castello di Spessa (dessen Name vom Lateinischen “silva spissa” stammt, wegen des vegetationsreichen Ortes) wurde um einen von den Römern errichteten Wachtturm gebaut, der, aufgrund der strategisch günstigen Lage, später auch von den Langobarden genutzt wurde. Der Zusammenbruch des römischen Reiches führte zur Verwahrlosung der Gegend, bis die Patriarchen von Aquileja Ende des 9. Jahrhunderts zahlreiche slawische Pächter holten, um das verlassene und unbestellte Land wiederzubesiedeln. Spessa hat mehrere historisch bedeutsame Momente erlebt: 1420 stand es unter der Herrschaft der Republik Venedig, bis es 1528 endgültig in den Besitz der Habsburger überging. Historische Quellen bestätigen, dass das Schloss im 15. Jahrhundert Wohnsitz der Rauscher der Ratscha war, einer Familie germanischen Ursprungs, die sich im 15. Jahrhundert in Görz niedergelassen hatten. Im Jahr 1575 wurde es Teil der Mitgift von Giuseppe Rassauers Tochter Giovanna, die eine Ehe mit dem Grafen Sigismondo della Torre – Valvassina einging. Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wurde der Besitz aufgeteilt und ging an verschiedene Adelsfamilien der Gegend, bis es von dem Triester Rodolfo Voekl zurückerworben wurde. Dieser entschloss sich dazu, das Schloss unter Leitung des Triester Architekten Ruggero Berlam zu restaurieren, welcher im neugotischen Stil baute, was beispielsweise an dem mit Zinnen versehenen Turm und dem zentralen zweibogigen Fenster, das von einem kleinen Bogen in mehrfarbigem Stein umrahmt mit Kranzgesims gekrönt wird.
Ein weiterer architektonischer Eingriff wurde von dem Senator Salvatore Segrè vorgenommen, der das Anwesen im Jahre 1925 erstanden hatte und der dort bekannte Persönlichkeiten der italienischen Politik und des Adels empfing. Während des Ersten Weltkrieges diente das Schloss als Sitz des italienischen Militärs (hier hielten sich unter anderem der Marschall Cadorno und der Marschall Diaz während ihrer Besuche an der Front auf), während es im Verlauf des Zweiten Weltkrieges von den deutschen Truppen besetzt die den in den 30er Jahren gebauten Bunker als Schutzraum und Lager nutzten.
Nach dem Krieg wandelte Giorgio, der Sohn des Senators Segrè, das Anwesen in ein Weingut um. Der derzeitige Besitzer ist der friaulische Unternehmer Loretto Pali.
Trotz seiner tausendjährigen Geschichte und vor allem aufgrund der turbulenten historischen Ereignisse und der daraus folgenden Umbauten, sind nur noch wenige Elemente des ursprünglichen Baus sichtbar: die an der Ostseite befindlichen Mauerreste des Gebäudes und die in den Fels gegraben Kellerlöcher, die aus dem Mittelalter stammen.


Festung von Cormons


Gegend: Hügel
Erreichbar über: Treppe oder Saumpfad


Der Ort Cormóns ist sicherlich preromianischer Herkunft, wie die zahlreichen Funde aus der...

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Festung von Cormons


Gegend: Hügel
Erreichbar über: Treppe oder Saumpfad


Der Ort Cormóns ist sicherlich preromianischer Herkunft, wie die zahlreichen Funde aus der Gegend zeigen. Es wird vermutet, dass der Ortsname von “carmo” abgeleitet ist, dem keltischen Wort für Wiesel, oder von “kar”, was Festung bedeutet (von Carnia).
Zu Zeiten des Römischen Reiches befand sich auf dem Monte Quarin ein castrum, also eine Burg, die zu der langen Reihe von Meldungsposten gehörte (errichtet im 2. Jh. n.C., nach der Invasion der Markomannen und der Quaden), die bis nach Rom reichte und dazu dienten, die Kontinuität der Feuerzeichen zu gewährleisten. Während des 5. Jh. hingegen diente der Hügel wahrscheinlich als Zuflucht der örtlichen Bevölkerung, die vor den einfallenden barabarischen Völkern fliehen mussten. Im 6. Jh. wurde die Festung von den Langobarden erobert und wird von Paolo Diacono als “Castrum Cormones” aufgeführt, gemeinsam mit den Festungen von Nimis, Osoppo, Artegna, Gemona, Ragogna und Ibligine, die ein langobardisches Verteidungssystem gegen eine Invasion der Avaren bildeten. Im Jahre 628, nach der komplexen theologisch-politischen Kontroverse, die als Dreikapitelstreit bezeichnet wird, zog das Oberhaupt von Aquileia Fortunato nach Cormòns, das sicherer war und nicht weit von Aquileja entfernt lag, das immer noch die provincia metropolitica war, die Patriarchsresidenz, inklusive der Heiligtümer.
Carmòns blieb über ein Jahundert öang Sitz des Patriarchen, von 628 bis zum Jahr 737, dem Jahr, in dem der Patriarch Calisto den Sitz nach Cividale verlegte, Sitz zweier langobardischen Fürsten und florierendes Zentrum städtischen Lebens. Danach lag die Festung für viele Jahre verlassen und wurde ein Versteck für Banditen, bot aber, aller Wahrscheinlichkeit nach, während der Überfälle durch die Ungarn zwischen dem 9. und 10. Jh. auch der Bevölkerung Schutz. Auf eben diese Invasionen hin wurden in Cormons, so wie in ganz Friaul, neue Verteidigungsstrukturen entwickelt, die sogenannten Cente, deren Überreste bis heute in der urbanen Struktur der Altstadt sichtbar sind. Als Schenkung von Otto dem II an den Patriarchen Rodoaldo ging die Burg auf dem Quarin in den Großgrundbesitz der aquileischen Kirche über und wurde, wegen seiner militärischen Bedeutung und aufgrund der Nähe zu Pilgerwegen mehrmals Grund für Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Görz und den Patriarchen. Erst am 27. Januar 1202 wurde in der Kirche von San Quirino ein Friedensvertrag unterzeichnet, aber die Streitigkeiten sollten noch bis 1286 andauern. In dem Jahr wurde es als Teil eines Tauschhandels Maximilian von Österreich überlassen, der Simon von Ungrispach schickte, einen Nachkommen einer Familie, die dort bereits über Besitz verfügte.
Mit dem Übergang der gesamten Grafschaft in den Besitz der Habsburger im Jahr 1500 stieg die strategische Bedeutung von Cormons stark. Im Jahr 1508 wurde die Festung zum wiederholten Mal von Seiten der Republik Venedig angegriffen: Bartolomeo d'Alviano gelang es, mit einem 10.000 Männer starken Heer die Festung einzunehmen und die gesamte Ortschaft zu besetzen.
Die Verteidigungsmauern der Festung, die als eine Bedrohung der nahegelegenen Grenzen der venezianischen Republik wahrgenommen worden waren, wurden eingerissen; im Folgenden wurde der Abriss der Mauern von Einheimischen fortgeführt, um Baumaterial zu erhalten.
Cormòns blieb bis 1616 in venezianischem Besitz bis es, am 6. September jenen Jahres infolge des Friauler Krieges, wieder an das Kaiserreich ging und im Folgenden völlig verfiel. Der aktuelle Zustand der alten Festung zeugt heute noch von der schlachtreichen Vergangenheit: Die Wassergräben, die Verteidigungsmauern, ein Teil des höchsten Turmes und die Festung selbst sind heute noch zu sehen.


Castello di Trussio (Dolegna del Collio)


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Das Schloss Castello di Trussio (aus dem Indoeuropäischen: “trusin” bedeutet Röhricht)...

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Castello di Trussio (Dolegna del Collio)


Gebiet: Hügel
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Das Schloss Castello di Trussio (aus dem Indoeuropäischen: “trusin” bedeutet Röhricht) liegt auf halber Höhe auf dem Berg Ruttàrs, in der Gemeinde Dolegna del Collio. Sein Ursprung ist unbekannt, aber es wird vermutet, dass unweit von dem heutigen Schloss ein Turm existiert haben muss und dass dort in der Nähe ein römischer Wachtturm stand. Die erste historische Erwähnung stammt aus dem Jahr 1257, als sein Besitzer Ghislardo di Fratta, das Schloss verlassen musste, nachdem der Meinhard, Graf von Görz, das Schloss in einer Schlacht gegen den Patriarchen Gregorio von Montelongo erobert hatte. Im Verlauf des Gefächts geriet das Schloss in Brand, wurde jedoch im selben Jahr von seinen rechtmäßigen Besitzern zurückerobert und wiederaufgebaut. Im Jahr 1279 gehörte das Schloss den Spengenbergern, die sich gegen den Grafen von Görz auf die Seite des Patriarchen stellten und deshalb 1364, im Zuge der Invasion der Friauler unter Rudolf IV. von Österreich, von den Udinesern belagert wurden. Einige Jahre später wurden in den Verließen des Schlosses Bauern eingesperrt, die im Jahr 1385 einen bewaffneten Widerstand gegen den Patriarchen Philipp II. von Alençon erproben wollten. Die Gefangenen wurden schließlich auf das Einschreiten ihres großmütigen Gegners Guarniero di Manzano freigelassen.
1432 wurde das Schloss von den ungarischen Truppen, die den entmachteten Partiarchen Ludwig von Teck unterstützten, im Kampf mit Venedig erst besetzt und dann zerstört. Es wurde wiederaufgebaut und dann 1511, während des Krieges zwischen der Republik Venedig und dem Kaiserreich, abermals stark beschädigt. Auf den Ruinen stehen nun die heute ältesten Gebäudeteile des Schlosses: Die Schutzmauer und die beiden nach Westen ausgerichteten Türme.
Trussio blieb, trotz vielfältiger historischer Ereignisse, bis zum Jahr 1869 in der Hand der Spengenberger.

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