Der Weg: Provinz Pordenone

Das Schloss von Pinzano


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Das Schloss von Pinzano


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Da das Schloss von Pinzano (der Name rührt vom lateinischen Ortsnamen Pincius) am rechten Ufer des Tagliamento, also genau gegenüber des Flusses Ragogna, beherrscht noch heute die daruntergelegene Ebene sowie die Furt, welche den Fluss in unmittelbarer Nähe überquerte und als Kreuzung früherer Transitstraßen fungierte. Man nimmt an, dass die Festung im 10. Jahrhundert erbaut wurde, um die Ungarn an ihrer zerstörerisch wirkenden Durchquerung des Friaul zu hindern. Die erste schriftliche Erwähnung des Schlosses erfolgte allerdings erst in einem Dokument aus dem 12. Jahrhundert.
Zu diesem Zeitpunkt wurde es von der Dynastie der Pinzano bewohnt, welche verwandtschatlich mit der Familie von Ragogna verbunden war und zudem vermutlich als Vasallen der Herzöge von Carintia agierten. Jene Feudalherren waren in der Lage ihren Besitz auf die Lehen der Familien von Osoppo und jener besagter Ragogna auszudehnen, wodurch ihre eigenen Machtbefugnisse und Rechte in gleichem Maße anwuchsen. Während ihres Aufstiegs machten sie sich allerdings die Familien der Maniago, der Savorgnano sowie derer della Torre zu ihren Feinden.
Die Familie der Pinzano besaß die Festungsanlage bis ins Jahr 1344 hinein, dem Jahr, in dem verschiedene Familienzweige in einer blutigen Auseinandersetzung aufeinandertrafen: Manfredo, welcher sowohl das Lehen als auch die wunderschöne Edelfrau Ida in seinen Besitz bringen wollte, tötete seine Familienmitglieder Francesco, Pinzautto und Sucino. Nachdem er angesichts der immer wiederkehrenden Gewaltakte seine Geduld verloren hatte, entschied sich Patriarch Bernardo nach eben diesem Vorfall 1344 mit Waffengewalt zu intervenieren. Er ließ die Burg belagern, erstürmte sie nach 46 Tagen erfolglosem Widerstandes und ließ die Pinzano absetzen. Infolgedessen verloren sie sowohl ihren eigentlichen Besitz als auch die Gerichtbarkeit über besagte Gebiete.
Nach einiger Zeit fiel das Lehen schließlich im Jahr 1352 an die Familie der Savorgan, in deren Besitz es sich bis zum Zusammenfall der venezianischen Reoublik 1797 befinden sollte.
1511 wurde Pinzano von Truppen des deutschen Kaisers besetzt und schon bald verlor das Schloss seine vorrangige Bedeutung und wurde von all seinen Bewohnern verlassen, vermutlich auch aufgrund der schweren Beschädigungen, welche es im Laufe der Erdbeben zwischen 1348 und 1511 erlitten hatte.
Durch ihren strategisch günstigen Standort an abschüssigem Gelände sowie oberhalb des Tagliamento blieb die Festung dennoch eine nahezue uneinnehmbare Anlage. Zudem wurde sie durch mehrere Mauerringe, Bollwerke und zwei Sichtungstürme geschützt. Schon seit jeher rankten sich um dieses Schloss zahlreiche Legenden und Geschichten aus dem Volk. Schenkt man ihnen Glauben, so beherbergen die Kellerräume der Burg (in denen sich früher auch die Gefangenen der Region eingekerkert waren) noch immer den von den Herren von Pinzano dort versteckten Familienschatz, welchen sie im Zuge ihrer kriegerischen Streifzüge durch das Friaul ansammeln konnten. Zudem erzählt man sich, dass unterhalb der Burg noch immer geheime Tunnelgänge zu finden sind, die unter dem gesamten Territorium entlanglaufen. Einer von ihnen soll bis zum Tagliamento führen und man nimmta an, dass ihn die Adoptivtochter der Pinzano zur Flucht vor dem Massaker von 1344 genutzt haben soll. Die heute noch erhaltenen Überreste des ehemaligen Schlosses zeugen davon, dass es früher einmal sehr weitflächig und gut strukturiert gewesen sein muss.
Überdies sind noch immer einige Spuren der zahlreichen Gebäude innerhalb der ehemaligen Verteidigungsmauer zu finden, sowie Überreste der Kirche San Nicoloò, welche im Jahr 1291 zum ersten Mal in einem Dokument schriftlich erwähnt wurde. Während der letzten Restaurierungsarbeiten wurden außerdem die ehemaligen Küchen des Schlosses entdeckt, welche mit drei großen Tonnengewölben ausgestattet waren. Nennenswert ist auch die natürliche Umrandung der Anlage, welche an der früheren Zufahrt entlangläuft.

Castello di Spilimbergo


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An der Stelle, an der heute Spilimburgo zu finden ist, stand früher ein römisches Castellum...

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Castello di Spilimbergo


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An der Stelle, an der heute Spilimburgo zu finden ist, stand früher ein römisches Castellum, Bibium (oder Ribium) genannt. Es befand sich an der Gabelung zweier wichtiger Straßen, von denen eine zum Furt des Flusses Tagliamento führte und die andere Concordia Sagittarua mit der Julia Augusta verband, unweit des heutigen Ospedaletto. Das mittelalterliche Dorf wurde im 10./11. Jahrhundert erbaut und wird das erste Mal in einem Schriftstück aus dem Jahre 1204 erwähnt. Das Schloss (das an einem damals unbewohnten Ort erbaut wurde und deshalb keinen älteren Namen besitzt), das hingegen erst im Jahr 1244 genannt wird, ließ eine deutsche Familie, nämlich die der Spengenberger, errichten, die wegen des Patriarchen Aquileia Vodolrico I nach Friaul gekommen war, genauer gesagt aufgrund des Testaments des Fürsten Heinrich II von Kärnten zugunsten von Ottokar von Steiermark. Der Name des Geschlechts leitet sich wahrscheinlich von “spengel” her, dem früheren Namen einer Falkenart oder vom lateinischen Wort “speculum” (Ausgucksort) sowie von “Berg”. Der Name könnte also entweder Falkenberg oder Ausgucksberg bedeuten.
Die Grafen von Spengenberg, nach denen der Ort benannt ist, kamen binnen kurzer Zeit zu Reichtum und Einfluss, was zu häufigeren Streitigkeiten mit dem Patriarchen und mehr als einmal zu einem Komplott gegen denselben führte. Das Schloss erlebte deshalb während der Kriege zwischen den venezianischen und den friaulischen Mächtigen zahlreiche Belagerungen: Es wurde im Laufe der Jahrhunderte zerstört, angezündet, wiederaufgebaut und außerdem erweitert. Der Name des Geschlechts der Spengenberger drohte Mitte des 13. Jahrhunderts auszusterben und Walter Pertoldo II adoptierte den Adeligen Giovanni di Zuccola den Ehemann seiner Tochter Fiore wodurch die Familie Zuccola Spilimbergo entstand, die den vierten Platz der Kastellanen des friaulischen Parlaments einnahmen. Die Familie weitete im Folgenden ihren Einfluss auf mehr als dreißig Lehen und Landhäuser aus; am Hof des Patriarchen nahmen die Familienmitglieder die Rolle der pincernae et caniparii ein, deren Aufgabe darin bestand, die Keller zu überwachen und dem Patriarchen den ersten Wein bei Tisch einzuschenken.
Im Jahr 1216 wurde der Ort von den Heeren Trevisos angegriffen, die sich mit den Caminesi und Ezzelino il Monaco verbündet hatten. 1305 traten die Spilimbergo dem Bund bei, der sich unter Rizzardo da Camino geschlossen hatte und dem außerdem Obizzo d'Este, der Graf von Görz, Ortemburg, die Collalto und die Polcenigo angehörten. Sie wurden jedoch verraten und obwohl sie versuchten, sich zu verteidigen, wurde das Schloss stark beschädigt. Erst 1313 ließ Giovanni di Spilimbergo die Schäden beheben und verwandelte das Schloss in einen prächtigen Wohnsitz.
Das bekannteste und dramatischste Ereignis fand im Jahr 1350 statt, während des feudalen Bürgerkriegs, aufgrund dessen in Friaul viel Blut vergossen wurde: In der Ebene von Richinvelda, wenige Kilometer südlich der Stadt, griffen einige Feudalherren, die vom Schloss von Spilimbergo aus aufgebrochen waren und von Enrico di Spilimbergo geführt wurden, den alten, aber energischen Patriarchen Bertrando di San Genesio (er wurde später seliggesprochen) aus dem Hinterhalt an und töteten ihn. Das Geschlecht war jedoch so einflussreich geworden, das Heinrich von Nikolaus von Luxemburg, dem Nachfolger Bertrandos, nicht das Geringste zu befürchten hatte. Gegen die anderen, weniger mächtigen Vertreter des friaulischen Feudalismus' ging er hingegen hart vor.
Die Spilimbergo wurden außerdem in die Auseinandersetzungen von 1385 verwickelt, als Folge der Ernennung von Philippe d'Alencons zum Patriarchen.
1420 unterwarfen sich die Lehnsherren der Republik Venedig, die ihnen jedoch die Wahrung der Immunität und ihrer bisherigen Privilegien garantierte. 1511 wurde das Schloss infolge der Auseinandersetzungen zwischen der Republik Venedig und dem Kaiserreich und durch das Erdbeben, das Friaul in ebendiesem Jahr heimsuchte, stark beschädigt.
1797 besetzten die napoleonischen Truppen den Fort sowie die kleine Stadt und richteten ein Magistrat ein, durch das den giurisdicenti automatisch jegliche Autonomie und Privilegien entzogen wurden. Aufgrund des Wohlstandes und des Prestiges seiner Besitzer beherbergte das Schloss oftmals Herrscher und hohe Würdenträger, die sich auf der Durchreise Friauls befanden: 1401 hielt sich der römisch-deutsche König Ruprecht III hier auf, 1413 der römisch-deutsche König Sigismund, 1532 Karl V, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches mit seinem Gefolge, 1556 Bona Sforza, Königin von Polen, 1568 Heinrich der III von Frankreich, 1581 Maria von Österreich und im Jahre 1797 Napoleon Bonaparte.
Das heutige Castello di Spilimbergo spiegelt nicht die Erscheinung des ursprünglichen Bauwerks wieder, sondern vielmehr die Modifikationen, die sich im Laufe der Jahrhunderten addiert haben. Das Schloss, einstmals von Türmen und Wassergräben umgeben, präsentiert sich heute als eine Ansammlung von Herrenhäusern die kreisförmig um den Hof angeordnet und zur Hälfte von einem Wassergraben umgeben sind, während der andere Teil steil über der Böschung des Tagliamento liegt.
Bei dem ersten Gebäude, das sich hinter der Brücke über den Wassergraben und dem Wachturm befindet, handelt es sich um den Palazzo Tadea, der 1566 im Renaissancestil von Tadea, der Ehefrau von Bernardino di Spilimbergo wiederaufgebaut wurde und in dessen Inneren sich ein großer, mit Stuck aus dem 18. Jahrhundert verzierter Saal befindet.
An diesen Palazzo angrenzend liegt der Palazzo Ciriani (heute Furlan), in dem ein mit Stuck verzierter Fries von Giovanni da Udine zu besichtigen ist, der ungefähr aus dem Jahr 1542 stammen dürfte, sowie Überreste von Fresken aus dem 16. Jahrhundert.
Ein beeindruckendes verziertes Rundbogenportal stellt den Zugang zum nächsten Palazzo dar, der von dem Messire Troilo nach dem Brand von 1511 errichtet worden und 1544 von Marco Tiussi mit Fresken ausgestattet worden war. Unter der österreichischen Herrschaft wurde das Gebäude der Gemeinde anvertraut und bis zum Jahr 1968 als Gefängnis genutzt, von dem noch zwei Zellen im Erdgeschoss zu sehen sind.
Die Fassade des berühmten Palazzo Dipinto (gegen Ende des 14. Jahrhunderts wiederaufgebaut und das einzige vom Brand von 1511 verschonte Gebäude) zeigt sehr schöne Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die Bellunello zugeschrieben werden, die steinernen Balkone stammen hingegen von Pilacorte. Die Verzierungen wurde aller Wahrscheinlichkeit nach von Alvise di Spilimbergo in Auftrag gegeben, zu Ehren der Bindung zwischen seiner Familie und derjenigen von Altan di San Vito. In den gut erhaltenen Teilen sind männliche Portraits erkennbar, Wappen adeliger Familien, die vier Kardinaltugenden, mit Musikinstrumenten bestückte Figuren und Pagen, die die Zügel von Pferden halten. Die Verlängerung des Palazzo Dipinto zeugt von der früheren Präsenz eines weiteren Flügels, der als Verbindung von West- und Ostflügel diente, der aber nach dem Brand von 1511 nicht wiederaufgebaut wurde. Der Komplex schließt an der Westseite mit aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gebäudeteilen ab.
Der Dom weist beeindruckende gotische Elemente auf, die Krypta lässt klare Linien des romanischen Stils erkennen. Der im romanischen Stil gehaltene Haupteingang, porta moresca genannt, datiert aus dem späten 14. Jahrhundert und wurde vom Bildhauer Zenone da Campione angefertigt; Altare, Bögen und ein Taufbecken stammen von Antonio Pilacorte (1455-1531). Die größere Kapelle beherbergt interessante Fresken von Vitale da Bologna (1309-1360). Einige Fresken werden Giovanni Martini (1470 c.a.-1535) zugeschrieben und die portelle der Orgel wurden von Giovanni Antonio de Sacchis (1483-1539), genannt „il Pordenone“, verziert.
Im August findet in Spilembergo die Rievocazione Storica della Macia statt.

Schloss von Solimbergo (Sequals)


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Die Ursprünge des Schlosses von Solimbergo sind bisher nicht genau nachweisbar, dennoch ist es...

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Schloss von Solimbergo (Sequals)


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Die Ursprünge des Schlosses von Solimbergo sind bisher nicht genau nachweisbar, dennoch ist es sicher, dass es früher einmal der Sitz deutschstämmiger Feudalherren war. Zudem wurde es vermutlich auf Verteidungsanlagen errichtet, welche noch aus der langobardischen Ära stammten. Sein Name Sonnenberg – Schloss der Sonne bzw. strahlendes Schloss – bezieht sich indessen auf seinen sonnigen Standpunkt. Andererseits ist auch der Bezug zu Schoenenberg – schönes Schloss – von schoni (schön) und berg (Berg) gegeben. Der germanische Ursprung des Namens bezeugt, dass die Festungsanlage durch eine deutschsprechende Familie errichtet wurde und dass die Anhöhe, auf der sie erbaut worden war, weder andere Gebäude beherbergte noch einen signifikanten römisch geprägten Namen trug.
Der Ursprung des Castrum Sonembergi ist in einer Schenkungsurkunde von 1196 dokumentiert, mit der Almerico di Castelnuova und Donna Vigland dem Bischof Romolo von Concordia einige Bauernhöfe überließen. Im Gegenzug erhielten sie das Eigentumsrecht für die Hälfte eines Hügels in der Nähe der Villa Subcollibus, um die Fertigstellung eines Schlosses mit dem Namen Sonemberg zu gewährleisten, welches sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Bau befand.
Am 1. September 1196 handelten besagter Alberico und der Patriarch von Aquieleia, Pellegrino II, einen Freundschaftsvertrag aus, infolgedessen im Zuständigkeitsbereich der Burg eine Kappelle errichtet wurde, welche San Daniele gewidmet war. Im darauffolgenden Jahrhundert gelangte es zunächst in den Besitz von Feudalherren, welche vermutlich aus Kärnten stammten, und ging später an die Familie der Flagogna. Diese gaben es 1384 schließlich an die Herren von Spilimbergo weiter. Danach wechselte das Schloss weder seinen Besitzer noch wurde es durch feindliche Angriffe in Mitleidenschaft gezogen.
Einzige Ausnahme bildete das Jahr 1387, in dem die Besitztümer der Herren von Spilimbergo während des Rückzugs der Truppen der Carraresi beschädigt wurden. Ab diesem Zeitpunkt setzte auch der allmähliche Verfall der Anlage ein, welche im Zuge dessen von sämtlichen Bewohnern verlassen wurde. Gerade wegen der fehlenden Gefechte um das Schloss geht man heute davon aus, dass sein Verfall eher auf die Vernachlässigung und das Verlassen durch seine Bewohner zurückzuführen ist und keine anderen, blutigen Ursachen hat. Angesichts der spärlichen architektonischen Verteidigungselemente ist anzunehmen, dass die Anlage hauptsächlich der Beherbergung der Feudalherren diente und daher nur von wenigen Knappen bewacht wurde.
Heute erweckt das Schloss von Solimbergo den Eindruck eines kleinen befestigten Wohnsitzes umgeben von einer Mauer, welche ursprünglich eine beträchtliche Höhe hatte. Neben den Überresten einer ungleichmäßig geformten Verteidigungsumrandung kann man heutzutage noch immer Teile des Turmes erkennen, der auf einem Felsen erbaut wurde und der zudem durch einen sehr kleinen Innenraum sowie durch anderthalb Meter dicke Mauern gekennzeichnet ist. Überdies sind noch immer die Reste einen Ofens zur Keramikherstellung zu finden sowie die sich in verschiedenen Geschossen befindlichen herrschaftlichen Räumlichkeiten.

Castello di Toppo (Travesio)


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In Toppo, einem kleinen Vorort der Gemeinde von Travesio, sind noch heute die Überreste einer...

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Castello di Toppo (Travesio)


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n Toppo, einem kleinen Vorort der Gemeinde von Travesio, sind noch heute die Überreste einer alten Festung zu finden, von der man annimmt, dass sie schon zu Zeiten der Langobarden errichtet worden ist. Von diesen wurde sie vermutlich am Fuße der Berge an einen äußerst strategischen Ort erbaut, auf dem zuvor bereits ein römischer Sichtungsturm stand. Der Name des Schlosses, im friaulanischen top, bedeutet “dicker Stamm eines gefällten Baumes” und bezeichnet vermutlich einen Ort, an dem sich zahlreiche Baumstämme befanden. Dokumentiert wird dies in einem Schriftstück aus dem Jahre 1186 mit den Worten et quidquid in villa de Toppo.
Die ersten nachweisbaren schriftlichen Erwähnungen der Festung stammen aus dem Jahr 1188, als ein gewisser Ursino di Toppo das Amt des Speisenträgers für Gotofredo, Patriarch von Aquileia und gleichfalls Abt von Sesto di Règhena, bekleidete. Dadurch erlangte dessen Familie ein gewisses Ansehen in der friaulanischen Feudalgesellschaft. 1220 übergaben die Herren von Toppo (die zu diesem Zeitpunkt Stimmen im friaulanischen Parlament besaßen und treue Gefolgsleute des Patriarchen waren) das Schloss sowie den Besitz an Engepretto, Brisa und Varnerio, die Söhne des Sifrido di Ragogna. Infolgedessen siedelte dieser Zweig der Ragogna-Pinzano Dynastie nach Toppo über, legten ihren ursprünglichen Namen ab und nahmen jenen des eroberten Schlosses an. Im Jahr 1314 entzog der Graf von Gorizia dem Besitzer Walterpertoldo di Toppo die Festung und verurteilte ihn aufgrund seiner Vergehen gegen Odorico Scotto, den Herrn von Montereale, zu einer harten Haftstrafe. Ab diesem Zeitpunkt wurde sich immer weniger über die Familie der Toppo erzählt, dennoch existieren Nachweise, dass im Jahr 1348 ein Erdbeben das Schloss beschädigte und dabei einige Familienmitglieder getötet worden sind. Heute vermutet man, dass der Familienzweig, welcher zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz der Burg war, gegen Ende des 14. Jahrhunderts ausgestorben ist.
Die Republik von Venedig verkaufte 1426 schließlich aus bisher ungeklärten Beweggründen einen Teil des Zuständigkeitsbereichs der Toppo an die Grafen von Porcia. Im Laufe der Zeit und im Zuge der historischen Veränderungen verlor die Anlage ihre vormalige strategische und defensive Bedeutung und wurde infolgedessen vergessen und verlassen: laut einem Schriftstück aus dem Jahr 1567 “bestehe sie nur aus Ruinen und die vorzufindenden Waffen seien nicht feuerbereit”. Die Dynastie der Toppo blieb allerdings als solche noch lange bestehen und erst 1883 starb ihre Blutslinie nach dem Tod des letzten Erben, Francesco I., aus. Noch heute bestehen die beeindruckenden Überreste des Schlosses und gleichen so einem majestätischen Tempel, der auf seiner felsigen Anhöhe über die Täler Meduna und Cosa thront und sich gleichzeitig zwischen den Flüssen Meduna und Tagliamento befindet. Wie bei den meisten anderen Festungen des Pedemontana, wurde auch diese Burg entlang der Bergketten errichtet. Sowohl im Erdgeschoss als auch in der ersten Etage gibt es keinerlei Fenster und von außen ist die Anlage durch zwei heute noch sichtbare Mauerringe umschlossen. Die äußere von ihnen umfasst ein Bogentor und beherbergt daneben eine kleine Kirche, in der alte und daher schon verblichene Malereien zu finden sind. Die ältere Mauer von beiden ist die Innenmauer, welche eine Höhe von über 15 Metern erreicht. Das Schloss ist über eine steinerne Auffahrt zu erreichen, welche an einem Bogendurchgang endet. Dabei handelt es sich vermutlich um den ehemaligen Haupteingang der Burg, welcher einen Umfang von etwa 50 Metern und eine Höhe von maximal 10 Metern aufweist. Bei den einzigen darin eingebauten Fenstern handelt es sich um gotisch wirkende Bogenfenster. Die steinernen Konsolen, welche am Gebälk des ersten Stockwerkes angebracht worden sind, sind nur leicht geformt, wohingegen jene des letzten Stockwerkes die Form eines eleganten Kapitells aufweisen. Heute sind in der Burg noch immer Teile des ehemaligen Zinnenkranzes sowie der Säulen zu finden.
Eine Legende besagt, dass die Tochter des Grafen Mele di Solimbergo, Pia Mele, trotz ihrer anstehenden Hochzeit mit einem jungen Mann, vom Fürsten Gori gefangengenommen wurde und zwischen den Mauern der Burg ihren Tod fand. Nennenswert ist zudem, dass selbst Ansfrido, jener Dynast, welcher seinerseits die Herrschaft über das gesamte Friaul an sich riss, einmal im Schloss von Toppo residiert hat.

Das Schloss von Maniago


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Das Schloss von Maniago wurde vermutlich während der langobardischen Ära auf den...

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Das Schloss von Maniago


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Das Schloss von Maniago wurde vermutlich während der langobardischen Ära auf den Fundamenten eines römischen Sichtungsturmes errichtet. Ihr ursprünglicher Name lautete Montegiardino, was sich vom lateinischen Manilius ableitet und durch die keltische Endung –accus ergänzt wurde. Ihr Standpunkt an der Spitze eines Olivenhains ist strategischer Natur, da sich dort Straßen kreuzten, welche die Ortschaften am Fuße der Berge mit jenen Pässen verbanden, welche in die nördlich gelegenen Orte Belluno und Tarvesio führten. Aus diesen Beweggründen fungierte das Schloss als Kontroll- und Finanzposten des Patriarchats von Aquileia.
Am 12. Januar 981 bestätigte Kaiser Otto II den Patriarchen von Aquileia, Rodoald, als rechtmäßigen Beistzer des Lehens des cortem que vocatur Maniacus.
Ausgehend von den erhaltenen Fundamenten und Skizzen erkannte man rasch die nennenswerte Größe des Schlosses (zu dieser Zeit wurde es sowohl von drei Türmen als auch von mehreren Mauerringen geschützt), wodurch es sowohl den Patriarchen als auch die ortsansässigen Herrschaften beherbergen konnte. Im 11. Jahrhundert teilte der Patriarch das Gebiet von Maniago auf und übergab den Hauptteil des Lehens an die Familie der Maniago, welche bereits 1195 erstmals schriftlich erwähnt wurden. Das Schloss war Sitz des Patriarchen, wodurch es einerseits als Wohnlehen und andererseits als Regierungslehen fungierte.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden hier zahlreiche Schlachten ausgefochten. Der erste 1216 durch Ezzelino II da Romano (Anführer der Ghibellinen in Oberitalien) und seinem Verbündeten Vecellone da Camino erfolgte Überfall wurde allerdings erfolgreich abgewehrt. 1309 wurde die Burg erneut angegriffen, dieses Mal aufgrund von Grenzstreitigkeiten zwischen den Ortschaften von Maniagio und Fanna. Der Graf von Montepace und Kommandant der patriarchalischen Truppen verteidigte es und vertrieb die Belagerer um Walterpertoldo di Spilimbergo und nahm Enrico di Prampero gefangen. Zwischen 1311 und 1319 wurde die Burg durch die Angriffe der Herrschaften von Pinzano und Porcia stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahre 1319 einigten sich Galvano di Maniago und der Hauptanführer des Patriarchats einen Waffenstillstand mit besagten Herrschaften auszuhandeln und Galvanos Bruder Volveno einigte sich mit der Gemeinde über die Erweiterung und Verstärkung der Burgmauer.
1333 übergab Patriarch Bertrando seinen Wohnsitz nahe des Schlosses an Galvano di Maniago, wodurch dieser fast über die gesamte Festung verfügte. Zu seinem Besitz zählte u.a. auch die Kirche San Giacomo von 1355. Im Jahre 1377 übergab das Patriarchat Marquardo die gesamten Besitzungen des Schlosses (Ortschaft, Festung, Türme, Wohnhaus) an Nichilo, den Sohn Galvanos. Dadurch war es der späteren Grafenfamilie der Maniago vergönnt, einerseits ihr Ansehen auszuweiten und anderereseits ein Sitzrecht im friaulanischen Parlament zu erlangen.
Zwischen 1385 und 1387 fiel die Anlage wiederholt feindlichen Angriffen und einem Brand zum Opfer (letzterer ist auf die Unachtsahmkeit einer Brotverkäuferin zurückzuführen). Im Jahre 1420 wurde die Burg durch die Republik Venedig belagert, welche den Herren von Maniago trotz ihrer gegnerischen Einstellung das Eigentumsrecht für die Anlage einräumte.
In Anbetracht der Invasion der Türken von 1467 wurde das Schloss mit weiteren Verteidigungselementen ausgestattet, welche noch bis ins Jahr 1511 Wirkung haben sollten. Infolge der im 16. Jahrhundert einsetzenden etwa dreißig Erdbeben, welche mit jenem vom 26. März besagten Jahres begannen, wurde aber seine allmähliche Vernachlässigung sowie der teilweise einsetzende Verfall der gesamten Burganlage eingeläutet. Die Burgherren verlegten daher ihren Wohnsitz in die Gebäude, welche am Fuße der Olivenhaine sowie an den Straßen erbaut worden waren. Nachdem im Jahre 1630 die letzte Bewohnerin des Schlosses verstorben war, blieb es definitiv unbewohnt.
Die Herrscherfamilie selbst brachte mehrere berühmte Persönlichkeiten hervor, zu denen u.a. der Gelehrte und Historiker Jacopo Valvason di Maniago (1499-1570) sowie mehrere Militärs zählten. Zu letzteren gehörte beispielsweise Odorico di Maniago, welcher 1342 am Kreuzug gegen die Türken teilnahm sowie Bartolomeo, welcher Ende des 14. Jahrhunderts das Kommando einer berittenen Söldnertruppe des mailänder Herzogs inne hatte. Zudem waren weitere fünf Mitglieder der Maniagodynastie an der berühmten Seeschlacht von Lepanto vom 7. Oktober 1571 beteiligt, bei der sich christliche und osmanische Seestreitkräfte gegenüberstanden.
Heute sind von der ehemaligen Burganlage u.a. noch die Überreste einer halbkreisförmigen Mauer zu sehen, welche Teil der äußeren Verteidigungsanlage bildete. Überdies sind noch imposante Ruinen der inneren Burganlage sowie die der San Giacomo Kirche zu finden, deren Erbauung wahrscheinlich im 11. Jahrhundert erfolgte.

Das Schloss von Aviano


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Die Erbauung des Schlosses von Aviano geht zurück auf den Einfall der Ungarn, in der...

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Das Schloss von Aviano


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Die Erbauung des Schlosses von Aviano geht zurück auf den Einfall der Ungarn, in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts, aber man vermutet, dass der Aussichtsturm auf dem Colle Guarda den Ursprung der Burg bildete. Das Schloss wird erstmals 1161 schriftlich erwähnt, zu dem Zeitpunkt zu welchem Friedrich II. dem Bischofssitz von Belluno das Lehen gewährt. Danach ging es in den Besitz der Herren von Polgenico über, welche es am Ende des 13. Jahrhunderts an das Patriarchat zurückgaben. 1328 erwarb der Großgrundbesitzer Pietro de Rubeis das Land. Später, im April 1334, kauften es die Brüder Morando, Odorico und Nanfosio di Porcia im Tausch gegen eine hohe Summe, sowie die Auflage dieses zu verteidigen. 10 Jahre später, das Schloss befand sich nun in der Familie der Savorgnan, wurde es in die Kriege zwischen der Gemeinde Camino und dem Patriarchat involviert. Während der Streitigkeiten zwischen Rudolf IV. von Österreich und dem Patriarch Ludwig I. della Torre wurde die Burg angegriffen und das Lehen durch den Einfall und die Plünderungen dem Erdboden gleichgemacht.
Die Festung von Aviano blieb weiterhin Mittelpunkt der Kämpfe, welche die Bewohner des Friaul und den, zum Patriarchen berufenen, Philipp von Alenon entzweiten. 1387 mussten schließlich die Herren von Aviano die Gemeinde von Sacile um die Bereitstellung von 20 Armbrustschützen bitten, um sich gegen die Feudalherren der Polgenico verteidigen zu können. Allerdings wurde die Burg im selben Jahr durch Milizen der Familie Carraresi, Herren von Padua und Verbündete von Philipp angegriffen und besetzt.
Ein letzter kriegerischer Übergriff ereignete sich 1411 als Pippo Spano, Hauptmann des Königs Sigismund, das Schloss mit seinen ungarischen Reitern besetzte. castello.
1419 intervenieren die Venezianer indem sie das Schloss von Aviano in Brand setzten, um zu verhindern, dass die Ungarn erneut einfallen, was die erneute Besetzung dieses strategisch gut gelegenen Stützpunktes zur Folge gehabt hätte. Wenngleich die ursprüngliche Verteidigungsanlage von Aviano mit Hilfe der Republik Venedig erneuert werden konnte, wurde es 1499 mit dem Einfall der Türken in das Friaul erneut angegriffen, zerstört und dessen Bewohner unterdrückt.
Durch die Kämpfe, provoziert durch die Liga von Cambrai (Papst Julius II., der deutsche Kaiser Maximilian, Ludwig der XII. von Frankreich und Ferdinand von Aragon als eine Allianz gegen die Republik Venedig), muss sich Aviano dem Kaiser unterwerfen, welcher es in den Feudalbesitz des Livio de‘ Speladi übergibt. Durch die erneute Rückkehr der venezianischen Milizen ging die Festung in den Besitz der Familie Gabrieli über, die bis 1806 die Zuständigkeit dieser innehatten.
Selbst wenn heute nicht mehr alle der ehemaligen sieben Türme die Burg zieren, verlor sie nie an Faszination. Heute umfasst die von einem Mauerring umschlossene Anlage ein Tor aus dem 10. Jahrhundert, sowie drei Türme und eine baufällige Rotunde. Außerdem findet man noch Überreste des Bergfrieds, welcher im Mittelpunkt einen fünfeckigen Turm hat. Überdies ist bis heute die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kirche Santa Giuliana erhalten, die für ihre Gestaltung großen künstlerischen Ruhm erlangte. Besonders hervorzuheben sind dabei die verschiedenen Fresken unterschiedlicher Epochen und ihre maßgeblichen byzantinischen Einflüsse welche die Kirchenschiffe und die Apsis schmücken. Sie zählen zweifellos zu den bedeutendsten Werken dieser Region.

Das Schloss von Caneva


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Das Schloss von Caneva (abgeleitet vom lateinischen cànipa für “Depot” bzw. “Keller”;...

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Das Schloss von Caneva


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Das Schloss von Caneva (abgeleitet vom lateinischen cànipa für “Depot” bzw. “Keller”; möglicherweise bezieht sich der Begriff auf die Abgaben, welche im Auftrag der Patriarchen von Aquileia eingefordert wurden) befindet sich in einer strategisch günstigen Lage an der westlichen Grenze des Friaul. Allerdings ist seine Erbauung bisher nicht genau datierbar, die ersten diesbezüglichen Dokumente bezeugen allerdings, dass Kaiser Konrad II im Jahre 1034 die Kirche von Aquileia mit der Befestigung des Hügels beauftragt hatte, um die Ortschaft gegen die drohende Heimsuchung der Region durch die Ungarn verteidigen zu können.
Die Burg wurde an jenem strategisch wichtigen Ort errichtet, welcher bereits in prä­historischer sowie in römischer Zeit genutzt wurde. Noch heute finden sich Spuren einer jungsteinzeitlichen und/oder venetischen Befestigungsanlage sowie eines römischen Wach­turmes.
Verschiedene friaulische Adelsfamilien erhoben aufgrund des Standortes der Anlage (an der Grenze zwischen den Besitzungen des Patriarchats und des Einflussbereichs der Ceneda) Interesse daran, weswegen sie Austragungsort zahlreicher gewaltsamer Kämpfe zwischen patriarchalischen Truppen und der Herren von Triviso wurde. Diese versuchten das Schloss zu erorbern, allerdings mit wenig Erfolg: das wohl blutigste Ereignis ereignete sich 1204 mit der über fünfzehntägigen Belagerung, welche zahlreiche Zerstörungen und Todesopfer hinter­ließ. Nach einem Zeitraum wechselnder Besitzer seitens der Trevigiani wurde das Schloss schließlich durch das Patriarchat erworben, für das es einen bedeutenden Verteidigungs­stützpunkt gen Westen darstellte. Im Zuge dessen wurde das Lehen des Gebiets an einflussreiche Familien wie jene der Porcia, der Zuccola, der Savorgnan und der Toppo vergeben. 1363 wurde die Burg während der Kämpfe zwischen dem österreichischen Herzog Robert und dem Patriarchen Lodovico della Torre durch die sich zurückziehenden herzöglichen Truppen stark beschädigt. Ähnliche Szenarien ereigneten sich im Zuge der Kämpfe um das Amt des Patriarchats durch Philipp von Alancon. Die Gemeinde Caneva, welche nunmehr der gegnerischen Allianz des Patriarchats angehörte, wurde infolgedessen mehrmals durch die Carraresi und andere Truppen der Liga belagert. 1388 forderten der König von Böhmen und der Patriarch Giovanni di Moravia die Rückgabe der Anlage von der Kirche von Aquileia.
Im ersten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts unterschrieb Caneva, anlässlich des venezianisch-ungarischen Krieges, einen Vetrag mit der Republik Venedig, welcher beide Seiten zu gegenseitiger Unterstützung verpflichtete. Um einer Plünderung zu entgehen, unterstellte sich die Gemeinde im Jahre 1419 endgültig derv venezianischen Herrschaft. Von diesem Zeitpunkt an verlor das Schloss seine strategische Bedeutung und wurde der Gerichtbarkeit der Ortsvorsteher von Sacile einverleibt, welche die Aufgabe inne hatten, die Mauern zu bewachen und die Sicherung durch Soldaten zu befehlen. Nachdem die Zugehörigkeit zur Gemeinde Sacile geendet hatte, besaß Caneva ab 1449 nunmehr einen eigenen Ortsvorsteher, welchem es eine Unterkunft sowie eine Vergütung von 140 Golddukaten einräumen musste.
Angesichts eines drohenden Einfalls türkischer Truppen, drängte der Statthalter von Udine 1479 auf eine Verstärkung der Burgmauern. Im Zuge dessen wurde die gesamte Ver­teidigungskraft der Anlage ausgenutzt, welche sich einerseits aus ihrem erhöhten Standort und andererseits aus ihrer ausgefeilten Maueranlage speißte. Während ihrer wiederholten Einfälle zwischen 1477 und 1499 verwüsteten die Türken zwar das umliegende Territorium, hatten letztlich aber nicht den Mut die Burg selbst anzugreifen. Die Anlage bestand aus zwei Mauerringen: jene auf den Gipfeln der Hügel schützte die Wohnsitze der Herrschaften und den Wachturm und die zweite umgab die Ortschaft sowie die anliegenden Ländereien auf den Hügeln. Nach der bereits erwähnten Unterwerfung unter die Republik Venedig versank das Schloss in Bedeutungslosigkeit und verfiel zusehends. Als es im 17. Jahrhundert bereits mehr als bau­fällig war, verließen die letzten zurückgebliebenen Bewohner ihre Wohnsitze innerhalb der Burg. Die Ruinen der ursprünglichen Anlage bestehen heute aus den Überresten der ehemaligen Verteidigungsmauer und aus einigen Türme. Innerhalb der Burgmauer befindet sich die mit Fresken ausgeschmückte Kirche von Santa Lucia, welche im 16. Jahrhundert auf ihren Fundamenten aus dem 11. Jahrhundert wieder aufgebaut sowie erweitert wurde. Nennenswert ist auch der Glockenturm, welcher auf dem ursprünglichen Wachturm aufgebaut wurde und ein wunderschönes Basrelief von Leone di San Marco über dem Tor trägt. Heutzutage findet alljährlich die Veranstaltung „Castello in festa“ in der Burg statt, welche die alte Burgsiedlung wieder mit Leben füllt und an ihren mittelalterlichen Prunk erinnert.

Öffnungszeiten: ganzjährig von 10.00 bis 19.00 (Montags geschlossen).

Castello di Porcia


Gegend: Flachland
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Castello di Porcia


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Die Festung von Porcia wurde am 15. September 1188 erstmalig schriftlich erwähnt, als dem Herrscher von Prata und Rechtsbeistand der Kirche von Ceneda, Guecello I, durch den Patriarchen von Aquileia sowohl das Lehen als auch das Schloss von Porcia als cim comitatu übergeben wurde. Als Verbündeter Ottones, dem Bischof von Belluno, und als dementsprechender Gegner der Trevisianer wurde Guecello I in den daraufhin einsetzenden Kämpfen besiegt und musste verschiedene Konzessionen eingehen, die ihm zwar das Leben retteten, für ihn aber einer Schande gleichkamen. Im Laufe des 12. Jahrhunderts erhielt er durch den Patriarchen von Aquileia verschiedene Lehen, für die er sowohl die zivile als auch gerichtliche Zuständigkeit inne hatte. Überdies wurde Guecello I schließlich in den Grafenstand des Heiligen Römischen Reiches erhoben.
Die Familie der Porcia kämpfte 1219 in der Schlacht von Trevisio sowohl gegen das Patriarchat von Aquileia als auch gegen die Grafschaft von Gorizia und bekriegte sich später gleichfalls mit dem Komtureipatriarchen Filippo di Alencon. Als im Jahre 1418 die venezianisch-friaulischen Schlachten begannen, unterwarf sich die Herrscherfamilie spontan der Republik Venedig und wurden daher durch die Venezianer im Besitz ihrer Lehen und Privilegien bestätigt. Im Gegensatz zum restlichen Friaul konnten die Angriffe der Türken von 1499 der befestigten Burganlage von Porcia nichts anhaben, da ihre Verteidigungsmauern und waffentechnische Ausrüstungen schon im Voraus ausgebaut wurden. Zu dieser Zeit wuchs sowohl das Ansehen als auch die Macht der Herrscherdynastie der Porcia an, sodass sie den obersten Rang in der adeligen Hierarchie im friaulanischen Parlament einnahmen. Zudem heirateten sie in die Fürstenfamilie der Friuli, in die der Marca Trevigiana sowie in weitere italienische und ausländische Familien ein. Infolgedessen wurde dem Schloss die Rolle eines bedeutenden Zentrums für politische und kulturelle Ereignisse zuteil: hier residierten Herrscher wie Karl V (1532) und Enrico III von Habsburg und würdigten dabei die sich in der Burganlage befindlichen Schriften, den guten Wein, das vorzügliche Essen sowie Gastfreundlkeit der Burgherren. Die damalige weitreichende Bedeutung der Ortschaft speist sich zudem aus dem Umstand, dass bereits 1451 ortsansässige Vertreter der jüdischen Gemeinde eine Pfandbank eröffneten. In einem Schriftstück aus dem 16. Jahrhundert beschreibt der Graf Gerolamo di Porcia sein Schloss wie folgt: “Es ist ein großes Schloss, formidabel ausgestattet, und mit Gewässern, reichlich bürgerlichen Häusern. […] Zudem verfügt es neben den wunderschönen Grafenpalästen auch über nett anzusehende Türme; von einem sagt man sich, er sei über 1.600 Jahre alt. Der andere neuere Turm wurde nach dem Abbild des Glockenturmes von San Marco in Venedig erbaut und ist zu Pferd zu erreichen.”
Im Laufe der Zeit wurde das Schloss mehrfach Opfer schwerer Zerstörungen, welche überwiegend durch Erdbeben verursacht wurden und die seine ursprüngliche Architektur gefährdeten. Das ehemalige Schloss umfasste insgesamt den Wohnsitz der Eigentümer sowie den Glockenturm, welcher jenem von San Marco nachgeahmt war. Hinzu kamen noch einige Türme, von denen einer sehr alt zu sein schien, sowie eine mit Zinnen und acht Verteidigungstürmen versehene Burgmauer. Heute besteht der Burgkomplex aus Gebäuden verschiedener Stilrichtungem, wie einem rinascimentalen Palast und einem Gebäuden venezianischen Stils. Daneben bestehen heute noch die Überreste des alten Schlosses bzw. des imposanten Turmes, welcher aus dem Mittelalter stammt und dessen Fundamente aus drei Meter dicken Mauern bestehen.
In dem Gebäude, welches gegenwärtig noch als Weinschenke genutzt wird, sind zudem noch Überreste des Wappen- und Diamantensaales zu finden, die im 16. Jahrhundert einem Brand zum Opfer fielen.
Nach über 800 Jahren ist das Schloss heute noch immer im Besitz der Adelsfamilie der Porcia.

Schloss von Torre (Pordenone)


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Das Schloss von Torre wurde in einem Gebiet erbaut, welches schon in römischer Zeit eine...

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Schloss von Torre (Pordenone)


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Das Schloss von Torre wurde in einem Gebiet erbaut, welches schon in römischer Zeit eine gewisse Bedeutung erlangt hatte, da es sich in unmittelbarer Nähe zu Karstquellen des Noncello befand. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde es im 13. Jahrhundert im Auftrag des Patricharchen von Aquileia und der Herrschaften von Prata erbaut. Später gelangte das vorher patriarchalische Gebiet in die Hände österreichischer und anschließend venezianischer Herrscher. Daher waren die Lehnsheren dieser Burg in zahlreiche kriegerische und politische Konflikte verwickelt.
1293 versuchte der damalige Patriarch Raimondo della Torre vergeblich das Lehen zu bezwingen, was aber lediglich seinem Nachfolger Pietro II Gera sieben Jahre später gelingen sollte. Im Jahre 1307 übergab Patriarch Ottobono de Razzi das Schloss an den Adligen Corrado Pellizza, woraufhin ihm dieser als Dank seine treuergebene Gefolgschaft versicherte. Allerdings kam 1313 der Graf von Gorizia an die Macht und es gelang ihm, den Eigenmächtigkeiten des damaligen Patriarchen Pagano della Torre entgegenzuwirken.
Im Jahre 1344 wurde die Anlage schließlich dem Patriarchen Bertrando di Saint Geniès unterstellt und ging danach in den Besitz der Familie derer zu Ragogna über, die aber erst 1391 mit der offiziellen Übergabe des Schlosses durch Patriarch Giovanni V di Moravia seine rechtmäßige Eigentümer wurden. Am 12. April 1402 behauptete sich Giovanni di Ragogna gegen den Hauptmann von Pordenone, den deutschstämmigen Mordax, kam aber zusammen mit seiner Frau und den sechs gemeinsamen Kindern innerhalb der Burgmauern ums Leben. Das Schloss selbst wurde dabei von kaiserlichen Truppen überfallen, in Brand gesteckt und dadurch fast vollständig zerstört. Lediglich der Schlossturm überlebte diesen Angriff unbeschadet. Für Ausehen sorgte auch der Umstand, dass selbst der damalige Patriarch mitsamt seiner Milizen nach Pordenone kam, um die Zustände zu klären, die zu einer solchen Zerstörung geführt hatten. Obgleich er die Verantwortlichen ermittelte, blieb das Verbrechen ungesühnt und seitens der Gemeinde von Pordenone wurde lediglich die Burg sowie die sich darin befindlichen Verteidigungsanlagen wieder aufgebaut. Nach dem Ende der Belagerung von Teilen des oberitalienischen Festlandes durch die Republik von Venedig im Jahre 1420, verlor das Schloss der Ragognadynastie seinen vormaligen militärischen Nutzen und fungierte ab diesem Zeitpunkt lediglich als Herrschaftssitz. Im Jahre 1567 beschrieb daher Girolamo di Porcia die Festung folgendermaßen: “Die Burg verfügt nur über einen einzigen Turm, in dem sich der herrschaftliche Wohnsitz befindet. Dieser wurde auch schon durch die ehrwürdigen Patriarchen von Aquileia bewohnt.” Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Anlage aufgrund der Folgen zahlreicher feindlicher Übergriffe mehrfach umgebaut und seine Baustruktur verändert. Im Zuge dessen wurde ein neun Meter hoher Bergfried errichtet, welcher u.a. Wänden von zweieinhalb Metern Dicke besaß. In einem darauffolgenden Zeitabschnitt (vermutlich in den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts) wurde der Turm um ein Stockwerk erweitert, währenddessen zwischen dem nördlichen Teil des Turmes und der Burgmauer ein mit schwalbenschwanzförmigen Zinnen versehener Bereich errichtet wurde. Diese Baumaßnahme bezog sich vermutlich auf die Inbesitznahme des Schlosses durch den Grafen von Gorizia, der seit jeher zu den Feinden des Patricharchen zählte. Gebaut wurden diese Elemente wahrscheinlich durch den damaligen Feudalherren Giovannino di Ragogna, welcher dank einer Übereinkunft mit dem Patriarchen von Aquileia im Jahre 1391 nach Torre übergesiedelt war. Mit der Errichtung eines Rundturmes im südwestlichen Bereich des Burghofes erfüllte er die damals herrschenden Artilleriestandarts. Im Laufe des 16. Jahrhunderts unternahmen die Grafen weitere Ausbesserungsarbeiten an der Burg, insbesondere um es weiter auszuschmücken. Als ein Beispiel dafür kann die von Gianfrancesco da Tolmezzo geschaffene Wandmalerei genannt werden, welche die Verkündigung Marias darstellt und sich im Erdegeschoss des Gebäudes nördlich vom Burgfried befindet. Während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden weiterhin zahlreiche neue Baumaßnahmen im Schloss durchgeführt, wozu auch die Erweiterung der Haupttreppe zur eigentlichen Wohnebene zählte. Diese von den adligen Burgbesitzern bewohnte Etage war mit einem einzigartigen Mosaikboden, auch terrazzo alla veneziana genannt, versehen. Daneben wurde gleichzeitig eine Loggia gebaut, sowie das Erdgeschoss mit einer kunstvollen Malerei geschmückt, welche einerseits die Belagerung von Wien von 1683 und andererseits die einflussreichsten Herren der Burg zeigt. Um den Turm herum wurden in den darauffolgenden Jahrhunderten noch weitere Gebäude errichtet. Durch die testamentarische Verfügung des letzten Erben dieses altehrwürdigen Familienzweiges der Ragognadynastie beherbergt das Schloss von Torre heute das westfriaulische Archäologiemuseum (Museo Archeologico del Friuli Occidentale). Dort sind u.a. zahlreiche archäologische Funde aus der pordenonesischen Hochebene zu finden, welche von frühester Vorgeschichte (die Überreste der Pfahlbausiedling des Palù di Livenza zählen heute zum Unesco-Weltkulturerbe), über das römische Zeitalter (kostbare archäologische Funde, welche aus der römischen Villa in Torre stammen und in den 1950er Jahren am linken Flussufer des Noncello entdeckt wurden) bis hin zur Renaissance reichen.

Öffnungszeiten:
Freitag und Samstag 15.00 - 18.00 Uhr
Sonntag 10.00 - 12.00 Uhr und 15.00 - 18.00 Uhr

Das Schloss von Zoppola


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Das Schloss wurde wahrscheinlich zu Beginn des 11. Jahrhunderts erbaut. Es diente der...

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Das Schloss von Zoppola


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Das Schloss wurde wahrscheinlich zu Beginn des 11. Jahrhunderts erbaut. Es diente der Verteidigung gegen Übergriffe der Ungarn auf die Straße, welche den Tagliamento in Richtung Pordenone überquert. 1103 wird es erstmalig in einem Dokument erwähnt, in dem ein gewisser Alpuino di Zaupula Güter von Ubaldo und Giovanni di Castions erwirbt. Da es aus einem sonst flachen Gebiet emporragte, war es schwer zu verteidigen, weshalb es seit Beginn an mit verschiedenen Verteidigungssystemen ausgerüstet war. Darunter befanden sich zwei Wassergräben, drei Ringmauern, sowie Tore und Türme. Das Lehen gehörte ursprünglich zur Enklave des königlichen Hofes von Naone, wurde jedoch von den Herzögen von Carinzia und später von jenen von Österreich beherrscht. Danach ging es in den Besitz der Herren von Aquileia über, gefolgt von der Besetzung durch patriarchalische Milizen im Jahr 1365. Die 1360 durch den Herzog Rudolf von Österreich durchgeführte Aufteilung des Schlosses zwischen zwei Familienzweigen eben jener Familie läutete den Beginn ihrer Herrschaft ein. Dadurch, dass in beiden Familien männliche Erben fehlten, wurde das Schloss mit den jeweiligen Zuständigkeiten zunächst an die Herren di Valvasone und später an jene der Mels-Prodolone übergeben.
1405 überzeugte der Patriarch Antonio Panciera (aus einer einflussreichen Familie aus Portogruaro und bereits Bischof von Concordia und später Kardinal) seine Brüder, das Schloss zu erwerben. Und so etablierte sich die Familie der Panciera di Zoppola, welche die Burg bis heute besitzen.
In Folge der Besetzung des gesamten Gebiets durch die Republik Venedig im Jahr 1420 wurden die Schlossmauern verstärkt und die Macht der Familie di Panciera bekräftigt. Dennoch wurde die Anlage bei einem von Antonio Savorgnan angeführten Volksaufstand teilweise zerstört. Die Schlossherren nahmen Ausbauarbeiten an den Verteidigungsanlagen vor und bestückten die Räumlichkeiten mit erlesenen Kunstwerken und Mobiliar, sodass deren Ausstattung von Eleganz und Geschmack zeugten. 1567 beschrieb der Historiker Gerolamo da Porcia das Anwesen wie folgt: „Das aus drei Ringen bestehende Schloss enthält nahezu keine Gebäude, bis auf jenes der erlauchten Herren, welche den letzten Ring bewohnen“.
Von dem ursprünglichen Verteidigungssystem steht heute noch der teilweise beschädigte Hauptturm, welcher sich ungefähr im Zentrum des heutigen Burgkomplexes befindet. Der gesamte Hof ist mit Fresken von Pomponio Amalteo ausgeschmückt, während sich im Inneren noch heute Räume mit Fresken und Kassettendecken befinden, welche durch Pilacorte und seine Schüler angefertigt wurden. Darunter befindet sich ein Saal, welcher mit den Wappen der friaulischen Herrscher geschmückt ist. Überdies beherbergt die Burganlage Gebäude aus dem 15. bis 17. Jahrhundert sowie einen weitläufigen Park, welcher in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt wurde.

Das Schloss von Sbrojavacce


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Der Ursprung des Schlosses von Sbrojavacce ist vermutlich auf eine antike Festungsanlage...

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Das Schloss von Sbrojavacce


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Der Ursprung des Schlosses von Sbrojavacce ist vermutlich auf eine antike Festungsanlage aus der Zeit der ungarischen Invasionen um das Jahr 1000 zurückzuführen und wurde entlang einer Straße errichtet, welche die Gemeinden San Vito al Tagliamento und Motta di Livenza verband.
Bis zum 12. und 13. Jahrhundert blieb es im Besitz der Familie von Sbrojavacce, von denen man annimmt, dass sie aus dem heutigen Frankreich stammten und in der Zeit Karl des Großens ins Friaul übergesiedelt sind. Wie Originaldokumente nachweisen können, erhielten sie als Feudalherren von den zuständigen Patriarchen das Eigentumstumsrecht der Burganlage mitsamt den dazugehörenden Lehen und Zuständigkeitsbereichen.
Sbrojavacce wird 1220 erstmalig schriftlich erwähnt, gefolgt von mehreren militärischen und politischen Zwischenfällen im Jahr 1251. Diese riefen einen Aufstand durch Ulvino di Sbrojavacca gegen den Patriarchen Bertoldo di Andechs hervor und gingen letztlich zugunsten der Trevisianer aus, welche die patriarchalische Burg von San Vito al Tagliamento angegriffen hatten. Nachdem sie zunächst in die Hände der Trevisianer und später in die der Paduaner gefallen war (beides entschiedene Feinde der Kirche von Aquileia), wurde die Anlage schließlich durch patriarchalische Truppen zurückerobert und demjenigen Familienzweig der Sbrojavacca vermacht, welche dem Patriarchen zu diesem Zeitpunkt noch immer treu ergeben war. Im Jahre 1511 erklomm Leonardo di Prodolone (Verbündeter von Kaiser Maximilian und damit erbitterter Feind der Republik von Venedig und der Familie von Sbrojavacca) mit einer Gruppe der deutschen Kavallerie das Schloss, griff es an und zerstörte u.a. eine Reihe antiker Dokumente. Im 19. Jahrhunder verlor es nach und nach die äußeren Merkmale einer Festungsanlage und nahm eher das Bild eines Wohnsitzes an, gefolgt von einer umfangreichen Renovierung durch den Architekten Francesco Maria Preti. Aus bisher unbekannten Gründen wurde die Anlage 1820 zerstört, wobei lediglich ein einziger fünfstöckiger Turm verschont blieb, welcher von den Ortsansässigen nur Torate genannt wurde. Anhand von Überresten auf der Ostseite des Schlosses schlussfolgert man heute, dass an dieser Stelle sowie an der gegenüberliegenden Seite ursprünglich weitere Gebäude gestanden haben mussten. Überdies ist noch heute der damalige lange Wassergraben zu erkennen, welcher die ursprüngliche Burganlage umgeben hatte.
In der Nähe des Turmes findet man zudem die Kirche San Giuliano, welche einen Teil des Burgkomplexes ausmachte. Sie wurde 1332 errichtet, 1661 neu aufgebaut und unterliegt heute der Abtei von Sesto, welche zum Patriarchat von Aquileia gehört. Die Kirche selbst wurde im 19. Jahrhundert vollkommen umgebaut und im Jahr 1934 wurde der heutige mit Zinnen versehene Kirchturm an der Stelle des ehemaligen Glockenturmes errichtet, welcher vorher durch einen Sturm zerstört wurde.

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