Der Weg: Provinz Gorizia

Österreichisch-ungarischen Kriegsfriedhof


Weniger als einen Kilometer vom Sakrarium von Redipuglia entfernt, in Richtung des Ortes Fogliano, kann man den österreichisch...

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Österreichisch-ungarischen Kriegsfriedhof


Weniger als einen Kilometer vom Sakrarium von Redipuglia entfernt, in Richtung des Ortes Fogliano, kann man den österreichisch-ungarischen Kriegsfriedhof besuchen. Hier befinden sich die Überreste von 14 550 gefallenen österreichisch-ungarischen Soldaten, die von verschiedenen Friedhöfen in der Umgebung dorthin verlagert wurden.
2 550 der Leichname konnten identifiziert werden. Die mit Beton eingegrenzten und in Grabhügeln angeordneten Gräber tragen die Namensschriftzüge der einzelnen Soldaten. In einem großen Massengrab in der Mitte des Friedhofs, das mit einem handgefertigten Kreuz versehen ist, befinden sich die Überreste von 7 000 nicht identifizierten Toten. Weitere Leichname von 5 000 unbekannten Gefallenen liegen in zwei weiteren Gräbern an den Seiten des Friedhofs.


Das Museum des Großen Krieges in Gorizia


Auf dem Karst am Fluss Isonzo spielten sich von Juni 1915 bis Oktober 1917 einige der bittersten Schlachten des Ersten Weltkriegs ab. Hier...

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Das Museum des Großen Krieges in Gorizia


Auf dem Karst am Fluss Isonzo spielten sich von Juni 1915 bis Oktober 1917 einige der bittersten Schlachten des Ersten Weltkriegs ab. Hier ließen eine Million Männer aus den beiden gegnerischen Armeen in ihr Leben bei dem Versuch, durch ständige Übergriffe ein paar Quadratmeter Boden zu erobern.
Der Grausamkeit des Krieges fügte der Karst seine „Ungastlichkeit” hinzu: Das raue Klima - im Sommer tropisch-heiß und im Winter frostig-kalt -, den Kalkstein, der das Ausheben der Schützengräben schwierig werden lässt, dazu unter Explosionen zerbröckelt und die tödlichen Auswirkungen der Bomben multipliziert, und schließlich durch das Fehlen von Oberflächenwasser, das unter den Soldaten eine weitere Angst aufkommen ließ: die des Todes durch Verdursten. All dies verwandelte den Kampf in eine schreckliche Herausforderung entlang einer Strecke, die sich von den Quellen des Timava entlang des Flusses Vallone und schließlich hinauf in die Berge rund um die Stadt Görz erstreckte.
Auf der Hochebene lassen sich noch heute die Spuren der harten Auseinandersetzungen erkennen, die hier über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren ausgetragen wurden: Gräben und Höhlen, Denkmäler und Gedenkstätten, Friedhöfe und Beinhäuser erinnern an das unermessliche Leid, das an diesen Orten von den Soldaten verschiedenster Nationalitäten ertragen werden musste.

Das Museum des Großen Krieges in Gorizia befindet sich im Untergeschoss des Borgo Castello, der Wohnanlage, die am Fuße der Festungsmauern entlangführt. Die Dauerausstellung ist in neun Räume unterteilt. Der erste Raum beschreibt die Grabenkämpfe und die menschlichen Opfer des Konflikts durch eine Rekonstruktion eines Teils des Schlachtfelds mit zwei feindlichen Soldaten, die durch den Tode vereint auf dem verwüsteten Boden liegen. Auch die restlichen Räume sind thematisch gegliedert: Sie zeigen Uniformen, Reliquien, Waffen und Erklärungsmodelle, die die Erfahrung des Lebens in den Schützengräben widerspiegeln. Ein weiterer Rundgang repräsentiert den Alltag der Soldaten durch die Reproduktion eines Schützengrabens in Originalgröße. Im Museum gibt es einen weiteren Raum mit einer umfangreichen Sammlung von Dokumenten und Erinnerungsstücken des General Diaz. Diese wurde dem Museum in den 80er-Jahren von seiner Familie gespendet.



Ara Pacis Mundi


Am 24. Mai 2015 kamen die italienischen Truppen nach Medea, das zu Anfang des Ersten Weltkriegs Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie...

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Ara Pacis Mundi


Am 24. Mai 2015 kamen die italienischen Truppen nach Medea, das zu Anfang des Ersten Weltkriegs Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie war. Einige Monate später wurde auf dem Hügel inmitten des hauptsächlich friaulischen Flachlandes eine Artilleriewarte errichtet, dort, von wo aus Vittorio Emanuele III und der Generalstab die italienische Front beobachteten. Von diesem Punkt aus hatten sie einen optimalen Blick auf die Berge um die Stadt Görz, auf den Unterlauf des Isonzo und den gesamten Karst. Nach dem Rückzug aus Karfreit wurde Medea wieder von kaiserlichen Truppen besetzt, noch bis zum 4. November l9l8, als die Stadt endgültig an Italien abgetreten wurde.
Während der Schlacht vom 18. Juli 1915 zur Eroberung des Monte San Michele, Angelpunkt der gesamten Front am Karst, verfolgte der Generalstabschef Luigi Cadorna die Ereignisse nicht mehr wie zuvor von Udine aus, sondern von dem strategischen Aussichtspunkt auf dem Monte Medea. Die italienischen Soldaten verloren und eroberten den Gipfel des Monte San Michele zweimal. Sie zahlten dabei einen sehr hohen Preis an Menschenleben. Um der Umzingelung zu entgehen zwang sie der harte Angriff der feindlichen Truppen vom 26. Juni dazu, den Rückzug anzutreten. In diesem Zusammenhang schrieb Cadorna: „Ich beobachtete den Angriff von dem Hügel von Medea aus und es war unglaublich tragisch.“
Auf dem Monte Medea befindet sich das großangelegte Denkmal Ara Pacis Mundi, erbaut im Jahre 1951 von dem Mailänder Architekten Mario Baciocchi. Es steht für die Gefallenen aller Kriege und dient als Symbol der Hoffnung aller Völker in einer Welt des Friedens, Freiheit und Gerechtigkeit.
Im Inneren des Denkmals steht eine Urne aus Holz und Bronze mit der Aufschrift Odium parit mortem, vitam progignit amor (Der Hass generiert den Tod, die Liebe gebiert das Leben). Darin befinden sich 800 Hülsen mit Relikten: die Erde von verschiedenen Fronten und von den Soldatenfriedhöfen in aller Welt, von Internierungs- und Vernichtungslagern und einige Fläschchen mit dem Meerwasser der Orte, an denen die Schiffe verschiedener Nationalitäten versanken und Tausende Matrosen und Soldaten starben.
Es handelt sich um Relikte, die den Schmerz und die Zerstörung symbolisieren, die in jedem Krieg Gewinner und Verlierer gleichermaßen betrifft.
Nicht weit entfernt von Ara Pacis befand sich früher auch noch eine Artilleriewarte, die Vittorio Emanuele III und mehrere italienischen Generälen mehrfach aufsuchten.


Monfalcone


Der Erste Weltkrieg betraf die Stadt Monfalcone schon in den ersten Tagen, als die italienischen Truppen nach der Eroberung des Isonzo-Umlandes weiter in...

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Monfalcone


Der Erste Weltkrieg betraf die Stadt Monfalcone schon in den ersten Tagen, als die italienischen Truppen nach der Eroberung des Isonzo-Umlandes weiter in die benachbarte Stadt zogen. Sie verwandelten Monfalcone in eine Kommandozentrale mit zahlreichen Krankenhäusern, Friedhöfen, Lagern, Unterbringungen und sonstiger notwendiger Ausstattung des Nachschubgebiets. Die Anhöhen hinter Monfalcone (auch „Quoten“ genannt) wurden damit zur Hauptfront des Krieges zwischen den Italienern und den österreichisch-ungarischen Truppen. Hier wurde in elf blutreichen Schlachten gekämpft vor der entscheidenden 12. Isonzoschlacht, die zur Niederlage von Karfreit führte. Jeder Quadratmeter des Landes wurde zum Streitgegenstand. Gebiete wurden besetzt und mussten von den beiden Armeen unzählige Male an die jeweils gegnerische Partei abgetreten werden, stets verbunden mit unkalkulierbaren menschlichen Verlusten auf beiden Seiten. Eine „Quota” zu gewinnen oder zu verlieren war mit viel Blut, Verletzten und Toten verbunden und bedeutete entweder Schande oder Ruhm.
Noch immer ist das Gebiet tief gezeichnet von den Spuren jener tragischen Kriegsjahre: Kriegsdenkmäler, Schützengräben, Grotten, Stellplätze für Maschinengewehre und Schutzhütten lassen sich im Themenpark des Ersten Weltkriegs besichtigen, einem Freilichtmuseum in den Anhöhen rund um die Stadt Monfalcone.
Der Park ist in drei Bereiche unterteilt.
Die erste besteht aus den Überresten der Quota 121, der höchsten Anhöhe um Monfalcone. Von hier aus drängten die Österreicher die anhaltenden Angriffe der 3. italienischen Armee zurück, noch bis zum August 1916, als sie diese schließlich während der 6. Isonzoschlacht eroberten. Hier sind noch immer die Gräben, die Stellplätze für Maschinengewehre und die Unterbringungen der italienischen Truppen auf den von den österreichisch-ungarischen Truppen geebneten Wegen sichtbar. Entlang des Weges sind zahlreiche „Kriegsinschriften“ zu sehen, wie etwa die Aufzeichnungen von Soldaten in Momenten der Ruhe zwischen den Angriffen („Lebewohl, mein Haus“, „Frieden wollen wir“, „Halt, hier geht es nicht weiter“ „Savoyen“, „ʍ Krieg“, zumeist begleitet von Daten, Namen, Zeichnungen oder Radierungen).
Der zweite Bereich ist durch den Graben der Quota 85 markiert, auch „Enrico Toti“ genannt, zu Ehren des berühmten italienischen Freiwilligen, der genau an dieser Stelle in der 6. Isonzoschlacht ums Leben kam. In der Doline sind einige Artilleriestellplätze zu erkennen sowie die Ruinen der Kasernen der Garnison. Einige Grabsteine ​​erinnern an die verschiedenen Abteilungen, die hier zwischen 1915 und 1917 betrieben wurden und an die getöteten Kämpfer, die Goldmedaillen für militärische Tapferkeit erhielten.
Der dritte Bereich ist durch zwei natürliche Grotten gekennzeichnet, die an militärische Zwecke angepasst wurden. Durch die Entdeckung einer riesigen unterirdischen Höhle ohne Ausgang, der soggenannten „jungfräulichen Grotte”, konnten die italienischen Truppen optimal von den gegnerischen Kanonenschlägen geschützt werden. Über dem Eingang der Grotte ist ein teilweise beschädigtes Schild angebracht, auf dem eine weibliche Figur mit einem Palmzweig in der Hand abgebildet ist. Den unterirdischen Gängen ist der Bahnhof von Monfalcone mit der Quota 98 angeschlossen, der feindlichen Angreifern bei einem eventuellen Durchbruch den Weg versperrte.

Die Eingänge zum Themenpark des Großen Krieges befinden sich hinter Monfalcone, in der, via del Carso und am Aufgang Mocenigo.


Das Sakrarium von Oslavia


Das Sakrarium von Oslavia wurde 1938 zur Aufbewahrung der sterblichen Überreste von 57 741 Soldaten erbaut, darunter etwa 36 000 nicht identifizierte, die in den Schlachten...

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Das Sakrarium von Oslavia


Das Sakrarium von Oslavia wurde 1938 zur Aufbewahrung der sterblichen Überreste von 57 741 Soldaten erbaut, darunter etwa 36 000 nicht identifizierte, die in den Schlachten von Görz ums Leben kamen. Bei den gefallenen Soldaten handelt es sich überwiegend um Italiener (darunter 13, mit Goldmedaillen ausgezeichneten).
Das Denkmal in Form einer stabilen, robusten Festung besteht aus einem großen zentralen Turm mit daruntergelegener Krypta und drei Seitentürmen, die sich zu einem Dreieck zuspitzen und im Inneren mit einem unterirdischen Tunnel verbunden sind. In der Nähe des linken Turms befindet sich die Glocke namens „Chiara“, die zur täglichen Vesper zu Ehren der Gefallenen läutet.


Redipuglia


Der geschichtlich-militärische Komplex von Redipuglia, eingeweiht im Jahre 1938, umfasst das Sakrarium mit den Überresten von 100 000 Toten des Ersten Weltkriegs, sowie...

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Redipuglia


Der geschichtlich-militärische Komplex von Redipuglia, eingeweiht im Jahre 1938, umfasst das Sakrarium mit den Überresten von 100 000 Toten des Ersten Weltkriegs, sowie benachbarte Schützengräben und ein Museum, welches dem Besucher einen Überblick über die Ereignisse an der italienisch-österreichischen Front verschafft. Außerdem wurden hier eine Vielzahl von Kriegsrelikten und Artefakten zusammengetragen, sowie Foto-, Film- und Papiermaterial und die Rekonstruktion eines Grabenabschnitts und des Karstschlachtfelds.
Der Grababschnitt am Westhang des Monte Sei Busi wurde in der ersten Phase des Weltkrieges stark umkämpft. Der Schauplatz ist wie eine Militäraufstellung gestaltet: mit dem Grab des Herzogs von Aosta, Kommandeur der 3. Armee, an der Base und den Gräbern seiner Generäle an den Flügeln. Die Überreste von 39 857 identifizierten Gefallenen sind in 22 Stufen angeordnet. Auf der letzten großen Stufe befinden sich in zwei großen Massengräbern an den Seiten der Weihkapelle die Überreste von 60 330 nicht identifizierten Gefallenen. In der Kapelle und in den beiden angrenzenden Räumen sind persönliche Gegenstände von österreichisch-ungarischen und italienischen Soldaten ausgestellt.
Am Fuß des Denkmals liegt das Museum „Casa 3^ Armata“ (Haus der 3. Armee) mit einer Vielzahl von Waffen, Ausrüstungsgegenständen, Artefakten und anderen Objekte, die an der Front eingesetzt wurden, sowie der Rekonstruktion eines Schützengrabenabschnitts und eines Karstschlachtfelds in Originalgröße. Sehr interessant sind die beiden Räume, die der 3. Armee und der Luftwaffe gewidmet sind. An ihren Wänden befinden sich jeweils zwei große Sammlungen von Dokumenten und Fotografien.


Monte San Michele


Die heilige Gebiet um den Monte San Michele gilt als Symbol des Großen Krieges. Nur um wenige Meter Land zu erobern starben auf seinem Gipfel Zehntausende Soldaten...

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Monte San Michele


Die heilige Gebiet um den Monte San Michele gilt als Symbol des Großen Krieges. Nur um wenige Meter Land zu erobern starben auf seinem Gipfel Zehntausende Soldaten
Der Monte San Michele war das Hauptbollwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie am Isonzokarst. Er wurde von beiden Armeen bitter umkämpft, denn seine Eroberung bedeutete sowohl die Kontrolle über Umgebung von Görz als auch über das Tal von Vipacco und das Hochland von Doberdò.
Jeder Angriff der italienischen Offensive scheiterte unter den ständigen Bombenattacken durch die Abteilungen der Feinde, die den Unterstand der großen und schwer mit Waffen bestückten Höhlen knapp unterhalb des Gipfels verteidigten. In der Morgendämmerung des 29. Juni 1916 griffen die ungarischen Abteilungen des 4. Regiments, die „Honved”, von hier aus die italienischen Truppen mit Nervengas an. Der erstmalige Einsatz von chemischen Waffen auf die italienische Front traf die königlichen Abteilungen fast völlig überraschend, besonders durch den Mangel an geeigneten Gasmasken. Über zweitausend Fußsoldaten wurden noch im Schlaf getötet, weitere Tausende wurden mehr oder weniger stark vergiftet, starben in Krankenhäusern der Nachschubgebiete Rückseite oder blieben lebenslang Kriegsinvaliden.
Am 7. August 1916 gelang es den italienischen Truppen den Monte San Michele zu erobern: Schützengräben und Geschützstellungen wurden ausgebaut, die österreichisch-ungarischen Posten umgekehrt auf den Feind gerichtet. Im Osten wurden zusätzliche Kanoniere aufgestellt, um die einige Kilometer zurückgezogenen österreichischen Truppen in dieser Richtung unter Kontrolle zu bringen.
Noch immer kann man hier das Schützengrabensystem erkennen, eine große unterirdische Tunnelstruktur mit unterschiedlichen Militärkonstruktionen. Unter den rauen Lebens- und unmenschlichen Hygienebedingungen dieser Schutzräume lebten und starben hier tausende Soldaten.
In der monumentalen Gegend des Monte San Michele befinden sich außerdem mehrere Grabsteine ​​und eine Artilleriesammlung. In den Räumen des kleinen Museums sind zahlreiche Fotos, einige Erinnerungsstücke und ein Modell des Berges nach seiner Eroberung durch die Italiener ausgestellt.

Das kleine Dorf San Martino del Carso, das im Krieg völlig zerstört und nur durch das berühmte Gedicht von Giuseppe Ungaretti bekannt wurde, stand im Mittelpunkt der harten Auseinandersetzungen zwischen den auf dem Gipfel formierten Österreichern und den Italienern, die von den Hängen und vom Bosco Cappuccio aus angriffen.
Hier setzen die Österreicher zum ersten Mal Giftgas (Chlor und Phosgen) ein. Am 28. Juni 1916 wurden so 6 000 italienische und 3 000 österreich-ungarische Soldaten getötet. Das Gas wurde in die Schützengräben der ersten Soldatenreihe des XI. Armeekorps eingelassen. Es traf die italienischen Soldaten völlig unvorbereitet und tötete zehntausende Soldaten mit Streitkolben, sowie hunderte Soldaten der ungarischen Nachhut in Folge einer plötzlichen Änderung der Windrichtung. Genau dieses tragische Ereignis thematisiert die Dauerausstellung des Museums von San Martino.


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