Der Weg: Provinz Trieste

Die österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof


Der Monte Ermada im Gebiet von Duino-Aurisina ist eines der bedeutendsten Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs. Durch seine Lage wurde er zum Eckpunkt der Südfront...

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Die österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof


Der Monte Ermada im Gebiet von Duino-Aurisina ist eines der bedeutendsten Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs. Durch seine Lage wurde er zum Eckpunkt der Südfront. Von hier aus kontrollierte man einerseits die Schiffseinfuhr nach Triest und andererseits das Tal von Brestovizza (Brestovica, Slowenien). Die Österreicher machten aus dem Monte Ermada eine riesigen Bergfestung mit mehrreihigen Schützengräben und zahlreichen Unterbringungen, entweder direkt im Fels liegend oder durch eine Anpassung der vielen natürlichen Höhlen.
An diesem uneinnehmbaren Bollwerk zerbrachen die Angriffe der italienischen Soldaten. Tausende Italiener starben bei dem Versuch, die letzte Bastion der österreichisch-ungarischen Monarchie auf dem Weg nach Triest zu erobern. Rund um die Bergspitze lassen sich immer noch zahlreiche Hinweise auf die Kriegsereignisse finden: Burgen, Höhlen, Observatorien, Teile der Gehwege und Unterstände für Männer und Waffen gibt es hier zu sehen.

Die österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof von Aurisina befindet sich in einer karstischen Sinkhöhle (Doline). Hier liegen die Leichname von rund 1 934 im Ersten Weltkrieg gefallenen österreichischen Soldaten, insbesondere derer, die zwischen 1915 und 1917 in der Gegend zwischen Monfalcone und dem Monte Ermada starben. Auf dem von einer Steinmauer umgebenen Bereich befinden sich Kreuze aus unbearbeitetem Stein, auf denen paarweise die Namen der Soldaten geschrieben stehen, darunter auch ein Italiener, der Soldat Giovanni Driol des 56. Infanterie-Regiments.

In der Umgebung der nahegelegenen Mündung des Timava, in der Gemeinde San Giovanni ein paar Meilen vom Monte Ermada entfernt, befindet sich auf einem Felsvorsprung das Denkmal der . „Wölfe der Toskana“. Der Name steht für die tapferen Fußsoldaten der Toskana-Brigade in den Angriffen vom Mai 1917 während der 10. Isonzoschlacht. Im Jahr 1916 eroberten sie den Monte Sabotino und den Dosso Faiti. Aufgrund ihrer Stärke und ihres Muts wurden sie von ihren Feinden als „Wölfe“ bezeichnet. Am Ende des Krieges wurde die Brigade mit Goldmedaillen für militärische Tapferkeit ausgezeichnet.
Das Denkmal besteht aus zwei Wölfen in Bronze: Der eine blickt in Richtung Monte Ermada, als rufe er seine Herde, der Blick des anderen ist nach unten gerichtet, als wolle er die Bewegungen der Gegner kontrollieren. Daneben befindet sich ein Gedenkstein für den Major Giovanni Randaccio, Kommandeur der Brigade, der während der 10. Isonzoschlacht ums Leben kam und auf dem Friedhof der Helden von Aquileia begraben liegt.


Trieste e Prosecco


Am 24. Oktober 1917 zogen die österreichisch-deutschen Streitkräfte der Isonzofront nach Norden weiter und umzingelten bei Karfreit die zweite italienische Armee. Im Kampf...

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Trieste e Prosecco


Am 24. Oktober 1917 zogen die österreichisch-deutschen Streitkräfte der Isonzofront nach Norden weiter und umzingelten bei Karfreit die zweite italienische Armee. Im Kampf erlitten die Italiener schwere menschliche und materielle Verluste: 350.000 Soldaten ergaben sich beim Rückzug, 400.000 Zivilisten flohen. Die Niederlage von Karfreit führte zum Zusammenbruch der gesamten Front. Nur die Soldaten am Piave konnten dem Angriff der Österreicher standhalten. Anfang Oktober 1918 startete die Italiener ihrerseits die Offensive, die schließlich zur österreichisch-deutschen Niederlage führte.
Am 3. November erreichten die Italiener die Stadt Trento, die Scharfschützen (die sogenannten „Bersaglieren”) kamen nach Triest. Am Steg wurden die Bersaglieren in Triest von bewaffneten Zivilisten und einer jubelnden Menge empfangen. Mit einem Fanfarenzug schritt das Regiment zur Kaserne Oberdan voran. Trompeten spielten das berühmte Lied „Die Mädchen von Triest“. Sich der Befreiung sicher strömten die Leute zu einem Freudenfest auf die Straßen und Frauen drängten sich, um der Infanterie einen ihrer Federhüte zu entreißen.
Diesem geschichtlichen Ereignis hat die Stadt Triest ein Denkmal gewidmet, genau am damaligen Anlegepunkt der Schiffe. Es handelt sich hierbei um einen Bronzekomplex, der einen Bersagliere mit Fahne in der Hand und zwei Mädchen zeigt, die eine Italienflagge nähen zum Aushang für die Ankunft der Italiener in der Stadt. Das Denkmal wurde 2004 anlässlich des 50. Jahrestages der Rückeroberung von Triest durch Italien eingeweiht.

Ein weiteres wichtiges Zeugnis der Zugehörigkeit der Stadt Triest zu Italien ist der Faro della Vittoria, der Leuchturm des Sieges, an der in die Stadt führenden Küstenstraße gelegen. Er wurde 1927 vom triestiner Architekten Arduino Berlam entworfen. Barlam bedachte bei diesem Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Matrosen bewusst die Signalfunktion eines Leuchtturms.
Auf dem großen Sockel aus solidem Fundament ist die Rundbastion der ehemaligen österreichischen Festung Kressich eingegliedert. Sie diente den Österreichern zur Verteidigung des Golfes von Triest. Darauf erhebt sich eine große Säule. In das den Mastkorb haltende Kapitalband ist - als Anspielung auf die Masten der damaligen Schiffe - ein Laternenkorb aus Bronze und Kristall eingelassen. Ihn schmückt eine bronzene mit Schuppen verzierte Kuppel, auf deren Spitze sich die Kupferstatue „Geflügelter Sieg” befindet. Darunter erkennt man eine weitere Figur, die Statue „unbekannten Matrosen”. Unter dieser wiederum liegt der Anker des Zerstörers Audace, dem ersten italienischen Schiff, das am 3. November 1918 in den Hafen von Triest einfuhr.

Im Ort Prosecco, hinter einer karstischen Doline gelegen, befindet sich einer der wichtigsten österreichisch-ungarischen Friedhöfe in Italien. Hier liegen die Überreste von 5.050 Menschen, die während der Schlachten des Ersten Weltkriegs auf dem triestinischen Karst und auf dem Isonzokast ums Leben kamen. Die Inschriften der Nachnamen auf den Kreuzen sind aus deutschem, slavischem, ungarischem, polnischem und italienischem Stein gefertigt, als Hinweis auf die Geschichte des Habsburgischen Reiches als Vielvölkerstaat.


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