Der Weg: Provinz Udine

Bosco Romagno


Bei dem „Bosco Romagno“ handelt es sich um einen Naturpark, der sich zwischen den Kommunen Cividale del Friuli, Prepotto und Corno di Rosazzo...

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Bosco Romagno


Bei dem „Bosco Romagno“ handelt es sich um einen Naturpark, der sich zwischen den Kommunen Cividale del Friuli, Prepotto und Corno di Rosazzo befindet. Er weist eine Fläche von 53 Hektar auf, die fast ausschließlich von Wald bedeckt und durch die vielen Wanderwege leicht zu erkunden ist. Die Vegetation besteht aus vielen verschiedenen Pflanzenarten, unter ihnen die Robinie (1601 aus Nordamerika importiert), die Eiche, der Feld- und Bergahorn, die Hain- und Hopfenbuche, der Kirschbaum, der Kastanienbaum und die Linde, welche die Vielfalt der Landschaft gut darstellen. Das Unterholz formiert sich aus Brombeeren, Stechendem Mäusedorn, Haselnusssträuchern und Stechginster. Im Frühjahr verwandelt sich der Bosco Romagno durch seine vielen Blumen zu einem Farbenmeer: Krokusse, Primeln, Schneeglöckchen, Leberblümchen, aber auch seltenere Arten, wie das Gefleckte Lungenkraut oder die Hunds-Zahnlilie tragen dazu bei. Neben dem Wald, umfasst der Park auch weitläufige Rasenflächen und zahlreiche Wasserläufe wie den Cornizza Bach („rio Cornizza“), welcher ein kleiner Nebenfluss des Wildbachs Corno ist. Darin leben die heute seltenen Dohlenkrebse, die in Zeiten der Hungersnot, eine sehr wichtige Nahrungsquelle für arme Bauern waren.
In diesem Gebiet gab es auch einst einen Weiher, der die Fortpflanzung von Salamandern, Fröschen und Molchen ermöglichte.
Der Bosco Romagno und die Kommune Colli Orientali del Friuli in der sich die Agrarlandschaft durch den rückläufigen Weinanbau verändert, verfügt über eine außergewöhnliche Anzahl von ansässigen und eingewanderten Tierarten. So ist ein hoher Bestand an Rehen, Füchsen, Dachsen, Wildschweinen, Eichhörnchen, und Siebenschläfern zu verzeichnen, auch die Wildkatze ist vereinzelt anzutreffen. Artenreich ist auch die Avifauna mit Finken, Meisen, Amseln, Tauben, Eichelhähern, Eulen und Sperber.
Der Name „Romagno“ kommt aus dem Langobardischen und steht für „Wald der Arimannen“. Die Arimannen waren Wehrbauern in der Lombardei, die direkt unter dem Befehl des Königs standen. Sie bildeten die Vorhut, um sich gegen die Invasionen der Slawen und Awaren zu verteidigen.
Der Naturpark Bosco Romagno war einst war einst ein wichtiger Bestandteil des langobardischen Verteidigungssystems. Viele Kasematten (unterirdischer Festungsbauten) dienten der Sprengstofflagerung. Diese Region mit vielen Festungsbauten behielt strategisch Jahrhunderte lang und letztendlich bis zum Zweiten Weltkrieg eine große Bedeutung.
Der Bosco Romagno wurde auch zu einem tragischen Ort des italienischen Widerstandes (Resistenza). So wurden zwischen dem 8. und 20. Februar 1945, siebzehn Partisanen (darunter eine Frau) der Brigade Ossopo (Zusammenschluss aus katholischen und sozialistischen Orientierungen) zu den Hochweiden von Porzus gebracht und dort in der Nähe eines Waldes ermordet. Anschließend wurden die Opfer von einer Gruppe Partisanen der Brigade Garibaldi, die zur Kommunistischen Partei Italiens gehörten, begraben. Unter den 22 ermordeten Partisanen der Brigade Ossopo war auch Guido Pasolini, Bruder von Pier Paolo.
An einem der Waldeingänge befindet sich aus diesem Grund eine Gedenktafel, die an diese Tragödie erinnern soll.


Das Reservat Foci dello Stella


Das Reservat Foci dello Stella („Riserva delle Foci dello Stella“), welches die gleichnamige Karstquelle und einen weiten Teil der Lagune von Marano beherbergt, umfasst eine Fläche von ca...

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Das Reservat Foci dello Stella


Das Reservat Foci dello Stella („Riserva delle Foci dello Stella“), welches die gleichnamige Karstquelle und einen weiten Teil der Lagune von Marano beherbergt, umfasst eine Fläche von ca. 1357 Hektar und wurde 1996 zum Naturschutzgebiet erklärt.
DAn der Stelle, an der der Fluss in die Adria fließt, entstehen breite und flache Brackwassergebiete. Die Vegetation wird durch Röhricht dominiert, der wiederum von dem Fluss mäanderartig durchpflügt wird. Das Röhricht, das einst in den Küstengebieten in Nord Adrien weit verbreitet war, ist heute seltener und stellt daher eine Besonderheit des Reservats dar.
Daneben gibt es auch zahlreiche Vogelarten, die das Sumpfgebiet in den verschiedenen Jahreszeiten bewohnen und beleben, wie den Purpurreiher oder die Rohrweihe. Viele rasten hier während der Zugwanderung, viele überwintern und andere finden hier einen geeigneten Nistplatz.
Unter dem Schilf, welches das Flussbett säumt, rasten Tausende Blesshühner und Stockenten. Man kann hier ebenfalls Exemplare der Unechten Karettschildkröte sehen. Dies ist eine Wasserschildkröte mit rotbraunem Panzer, deren Überleben im gesamten Mittelmeerraum gefährdet ist und in fast allen italienischen Gewässern so gut wie ausgestorben ist.

Im Brackwasser leben Fischarten wie Seezunge, Dorade, Seebarsch, Aal, Butt und das Seepferdchen. Mit etwas Glück kann man Delfinarten bewundern, wie den Rundkopfdelfin, den Blau-weißen Delfin und den großen Tümmler, der häufig kleineren Booten folgt. An den äußeren Flussmündungen gelangt man zu Dörfern mit kleineren Fischerhäusern (casoni), die charakteristisch für die Lagune von Marano sind.
In diesen Bauwerken, die mit Schilf der Region, Holzpfählen und Weidengerten errichtet wurden, rasteten einst die Fischer für ein paar Tage mit ihren mit Fisch vollbeladenen Ruderbooten, um nicht jeden Abend in ihre weit entfernten Heimatdörfer zurückkehren zu müssen.
Diese Fischerhäuser wurden auf kleinen Inseln errichtet. Das Fundament der Häuser bestand lediglich aus Steinen, Schlamm und Erde. Diese Unterkünfte hatten nur einen einzigen Raum mit einer Feuerstelle und einer nach Westen gerichteten Tür, um sich vor der Bora (kalter böiger Fallwind) zu schützen.
Die Häuschen waren lediglich ein Zufluchtsort und eine Unterkunft für kurze Zeiträume, daher reichte die Bauweise mit den o.g. kurzlebigen Baumaterialien. Diese alten Häuschen zeigen in Richtung Lagune, werden vom Schilf des Wassers umgeben und repräsentieren Spuren der tiefen Verbindung zwischen Mensch und Natur.

Das „Foci dello Stella“ ist allerdings nicht das einzige Naturschutzgebiet in dieser Zone: Das Valle Canal Novo, das in unmittelbarer Nähe der alten Stadt Marano Lagunare befindet, ist ein weiteres Naturschutzgebiet und Forschungszentrum zugleich. Bestehend aus einem ehemaligen Fischerdorf, das einst zur Fischzucht und Agrarwirtschaft genutzt wurde, wurde es schon Ende der 80er Jahre in eine Art „naturrespektierendes Gebiet“ umgewandelt und dann offiziell im Jahre 1996 zum Naturschutzgebiet ernannt.
Es umfasst eine Fläche von circa 124 Hektar und präsentiert sich als Lagunengebiet mit Wasserspiegeln und ausgedehnten Gebieten mit sumpfigem Brackwasser. Durch Außendämme wird das Gebiet vor den Gezeiten geschützt.
Das Valle (aus dem Latein vallum) beherbergt außerdem ein Aquarium und ein Bildungszentrum für Konferenzen. Getarnte Hütten ermöglichen Vogelbeobachtungen zu allen Jahreszeiten. Über die Holzpromenaden (lange Holzstege, welche im Dialekt von Marano „camminade su l’acqua“ – „Spaziergang auf dem Wasser“ genannt werden) können Sie das Herz des Naturschutzgebiets erreichen und die außergewöhnliche Aussicht genießen.

Bevor Sie ihre Exkursion beginnen, ist ein Besuch der Altstadt von Marano Luganare zu empfehlen. Ein tausendjähriger Turm befindet sich hier, sowie viele Gassen und Plätze mit Relikten der einstigen Herrschaft der Republik Venedig, die zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert dort regierte.
Se Venesia non la fussi, Maràn sarìa Venesia“ (Falls es Venedig nicht gegeben hätte, so wäre Marano Venedig geworden) wird dort häufig gesagt: Marano wurde in der Tat, trotz römischen Ursprungs, von der kleinen aber wichtige Republik Venedig geformt. Viele Gebäude belegen die einstige Vorherrschaft: Die Loggia Maranese zum Beispiel, in der sich die Gemeinde versammelte oder der sogenannte Torre Millenaria (32 Meter hoch), der vermutlich aus dem Jahre 1066 stammt und auf den Ruinen eines römischen Wachturms erbaut wurde.
Ein weiteres Beispiel ist der Palazzo dei Provveditori, Wohnsitz damaliger Gouverneure der Festung. Dieser Wohnsitz war einst komplett von einer massiven Ringmauer umschlossen, die selbst dem Überfall der türkischen Horden standhielt.

Da sich das Riserva delle Foci dello Stella gänzlich in eine Wasser-, Sumpf- und Lagunenumgebung entwickelte, kann der Teil von Marano nur mit Fähren besucht werden, wohingegen das Valle Canal Novo auch zu Fuß erkundbar ist.


Die Grotte von San Giovanni d’Antro


Der unterirdische Komplex, genannt „Grotta di San Giovanni d’Antro“, befindet sich in Antro innerhalb einer Felswand. Ein Pfad mit ca. 500 m Länge und einer Treppe mit 144 Stufen führen...

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Die Grotte von San Giovanni d’Antro


Der unterirdische Komplex, genannt „Grotta di San Giovanni d’Antro“, befindet sich in Antro innerhalb einer Felswand. Ein Pfad mit ca. 500 m Länge und einer Treppe mit 144 Stufen führen zur alten Grotte, die sich ca. 350 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Im Anfangsteil findet man teilweise Mauern, die belegen, dass diese Grotte einst von Menschen bewohnt, als Festung und religiöser Ort benutzt wurde.
Auf etwas der Mitte der Treppe des Eingang befinden sich die Reste einer mittelalterlichen Burg, wahrscheinlich zu der Zeit der Römer erbaut und Sitz einer sogenannten Garnison, die bei Bedarf Aquileia und Forum Julii (Cividale del Friuli) verteidigte.
Während des Römischen Reichs war die Grotte, zusammen mit dem Bereich der Flüsse Erbezzo-Natisone und dem Castilliere del Barba, integraler Bestandteil des Verteidigungssystems der östlichen Grenze, das von der Regio X veneto-istriana konzipiert worden war.
Während der barbarischen Invasionen wurde die Grotte als Unterschlupf benutzt, um der lokalen Bevölkerung Schutz zu geben. Durch die erhaltenen Mauern kann man rekonstruieren, wie sich die Burg über drei Stockwerke erhob, wo sich heute eine Kirche befindet. Anhand der Löcher in den Mauern kann sehen, wo einst Balken saßen, um die Decken der Räume zu stützen.
Im Eingang der Burg gab es eine einziehbare Holztreppe, die sich mit der Steintreppe des Eingangs verbinden ließ. Aus den Resten der Festung lässt sich schließen, dass diese nicht immer bewohnt war und praktisch immer nur eine militärische oder eine Schutzfunktion für die in der Nähe lebenden Menschen hatte.
Mit der Burg ist zudem auch eine bekannte Legende verbunden, welche die Unzugänglichkeit dieser Lokalität beschreibt und Beleg dafür ist, dass die Burg in alten Zeiten bei Bedarf nur mit Hilfe von Seilen und Holzleitern betreten werden konnte.
Die Königin Rosamunde, die nach der lokalen Legende der edle Langobardin Teodolinda entspricht, schaffte es, sich zusammen mit ihrem Volk vor den Angriffen der Hunnen von Attila in der Grotte von San Giovanni d’Antro zu retten. Die Belagerten mussten von der Grotte aus zusehen, wie die Angreifer ihre Häuser abbrannten. Als irgendwann die Vorräte knapp wurden, nahm die tapfere Königin den letzten verbliebenen Kornsack, warf diesen hinab in Richtung der Feinde und sagte: „Wir haben so viele Kornsäcke wie Bohnen in diesem Sack!“.
Ihre Absicht war es, den Feind glauben zu lassen eine beachtliche Menge an Vorräten zu haben und damit die feindliche Eroberung der Burg zu verhindern. Die List funktionierte, die Feinde hoben die Blockade auf und die Belagerten konnten in ihre Dörfer zurückkehren.
Die Grotte von San Giovanni d’Antro ist vor allem ein alter Ort des Glaubens, wo sich Spuren von heidnischen und christlichen Kulten überlappen und offensichtlich nebeneinander existierten. Es wird angenommen, dass die Höhle Sitz eines heidnischen Wasserkults war und somit Teil antiker Riten, die sich dann auch in den Zeremonien der christlichen Religion eingingen. Dies belegen die Weihen der Kapellen in San Giovanni Battista und in San Giovanni Evangelista. In einem Felsen gibt es eine kreisförmige Vertiefung, die als geheimnisvoller „Mörser“ bezeichnet wird und vielleicht auch als Taufbecken diente.
Zwischen den Jahren 533 und 568, also vor der Ankunft der Langobarden, muss die Höhle außerdem Sitz eines byzantinischen Klosters gewesen sein.
Es waren die Langobarden, die einst zu Anfang des frühen 8. Jahrhunderts zu Christen wurden und es schafften, mit Hilfe von Arbeitern aus dem Osten die erste Kirche zu bauen. Von diesem Kirchentyp, der als „Santa Maria Antiqua“ bezeichnet wird, existieren gerade einmal 5 in ganz Italien.
Man geht davon aus, dass sich die Arbeiten des gesamten Bauwerks über Jahrhunderte hinzogen. Derzeit nimmt die Kirche den Raum oberhalb des Kryptoportikus ein und besteht aus der Hauptkirche (der Halle der Grotte von San Giovanni), einer Pfarrhaus-Kapelle (aus dem Jahre 1477 und Werk von Andrea aus Skofja Loka im Stile der späten slowenischen Gotik), einer Sakristei und einer Halle, die sich in Richtung Tal öffnet.
Der Saal der Grotte besteht aus einem Raum mit ca. 23 Quadratmetern und einer Höhe von 4 Metern. Hinzu kommt noch ein Spitzbogen aus Kalkstein. Geht man am Altar vorbei in Richtung des beleuchteten geologischen Pfades so erreicht man nach ca. 300 m den Bereich, der seinerzeit als Unterschlupf und Versteck verwendet wurde. Dies belegen diverse Funde bestehend aus Knochen, Wirbel, menschliche Zähne und Keramik aus vorrömischen Epochen.


Das Naturschutzgebiet „Riserva Naturale del lago di Cornino“


Das Naturschutzgebiet „Riserva Naturale del lago di Cornino“ wurde 1996 mit Blick auf die Besonderheiten der Natur gegründet. Es befindet sich am südöstlichsten Rand der...

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Das Naturschutzgebiet „Riserva Naturale del lago di Cornino“


Das Naturschutzgebiet „Riserva Naturale del lago di Cornino“ wurde 1996 mit Blick auf die Besonderheiten der Natur gegründet. Es befindet sich am südöstlichsten Rand der Karnischen Alpen. Durch das Naturreservat fließt der Fluss Tagliamento, der die Julischen Voralpen von der friaulischen Hochebene teilt.
Dieser Fluss mit einer Länge von 170 km und einem breiten Becken von fast 3.000 km² ist der wichtigste Fluss von Friaul-Julisch-Venetien. Außerdem gilt er als einziger in den Alpen und einer der wenigen Europas, der seine Morphologie als verflochtener Fluss bewahrte. Aufgrund dieser Charakteristik und auch wegen der Einzigartigkeit des Wasserökosystems wird er auch der „König der Alpenflüsse“ („il Re dei fiumi alpini“) genannt.
Das Naturschutzgebiet hat eine Fläche von 487 Hektar und liegt in den Gebieten der Kommunen Forgaria nel Friuli und Trasaghis. Im Inneren einer Senke, die durch einen alten Erdrutsch entstand, befindet sich der Lago di Cornino mit seinem klaren grünblauen Wasser. Gespeist wird der See aus unterirdischen Quellen.
Der See verfügt dabei über keinerlei Abflüsse an der Oberfläche, hat aber durch seine Grundwasserleiter trotzdem einen ständigen Wasseraustauch, der es ihm ermöglicht, das ganze Jahr über eine konstante Temperatur zwischen 8 und 9 Grad zu halten. Darüber hinaus weist er absolut klares Wasser auf.
Die Morphologie, die Exposition der Reliefs und die Präsenz des Flusses verleihen dem Gebiet eine herbe und wilde Note und schaffen dabei eine sehr interessantes Biotop für Flora und Fauna.
Die Flora wird durch Wacholder, Weiden, Sanddorn und Steineichen geprägt. Die Trockenheit der Umwelt schafft günstige Bedingungen für das Leben und die Fortpflanzung von zahlreichen Reptilien wie die Hornviper und die Blindschleiche, während es nur wenige Arten an Amphibien zulässt, nämlich Feuersalamander, Erdkröte und Wechselkröte.
Das Gebiet ist besonders hinsichtlich seiner Vogelwelt interessant. Im Kiesbett des Tagliamento und im dazu angrenzenden Gebiet gelingt es leicht, verschiedene typische Vogelarten des Flachlands und der Feuchtzonen zu beobachten, wie beispielsweise Reiher, Enten und Möwen. Demgegenüber dominieren in den umliegenden Gebieten des Sees, die durch Baum- aber auch Rasenflächen gekennzeichnet sind, Vögel wie Amseln, Mönchsgrasmücken, Finken, Eichelhäher und Spechte.
Ferner kommen auch viele verschiedene Säugetierarten vor. Einige gewöhnliche, wie die alpine Spitzmaus, den Igel, den Siebenschläfer und das Eichhörnchen, aber auch schwierig zu beobachtende Säugetiere (da nacht- oder dämmerungsaktiv) wie Fuchs, Dachs und Steinmarder.
In diesem alpinen Juwel, entwickelt sich seit fast 20 Jahren ein internationales Projekt zur Erhaltung des Gänsegeiers. Der Gänsegeier ist einer der größten und majestätischsten Flugtiere Europas.
Dieser Riesengeier ernährt sich ausschließlich von Tierkörpern und hat genau aus diesem Grund einen Glatzkopf entwickelt, welcher es ihm erlaubt, sich mit Leichtigkeit mit seinem Kopf in die Reste größerer Tiere zu graben und das ohne sich dabei „dreckig zu machen“. Darüber hinaus sind seine Krallen äußerst reduziert und zur Ergreifung lebendiger Beute ziemlich ungeeignet.

Gänsegeier sind, wie andere Geierarten, die Aasfresser der Natur und haben eine besondere ökologische Funktion. Sie beseitigen effektiv Kadaver von verendeten Tieren, die sonst zu gesundheitlichen Problemen führen könnten. In der westlichen Welt werden Geier häufig mit Unglück, schlechten Omen, mysteriösen und okkulten Mächten assoziiert. Daher wurden sie in den letzten Jahrhunderten, aber speziell Mitte des 20. Jahrhunderts, systematisch verfolgt und fast überall in Europa an den Rand des Aussterbens gedrängt. Vor einigen hundert Jahren jedoch war dieser große Geier im gesamten Mittelmeerraum, in weiten Teilen der Alpen und in Mitteleuropa präsent.
Das internationale Projekt zur Erhaltung des Gänsegeiers, angefangen im Riserva Naturale del Lago di Cornino Ende der 80er Jahre, hat als Ziel die Gänsegeierpopulation zu sichern, dabei die Nahrungsversorgung zu stabilisieren und die Geier in sichere und kontrollierte angrenzende Gebiete zu locken. Nach der Gründung einer Kolonie in freier Wildbahn und der Registrierung der Tiere, kam es Ende der 90er Jahre zu den ersten Geburten in freier Natur. Seit dem verzeichnet man einen stetigen Anstieg der Gänsegeierpopulation.
Ausgehend vom Verwaltungszentrum des Reservats gibt es die Möglichkeit für Wanderungen und Exkursionen zum Lago del Cornino und zum Kiesbett des Tagliamento. Dabei sind verschiedene Greifvögel zu sehen und in einem Terrarium werden Hornotter und Smaragdeidechse gezeigt.

Die mächtigen Gänsegeier können Sie übrigens am besten in den späten Morgenstunden beobachten.


Die Oase von Quadris


Die Oase von Quadris („l’Oasi dei Quadris“) mit einer Fläche von ca. 100 Hektar liegt nordwestlich der Stadt Fagagna. Die Oase befindet sich in einem Feuchtgebiet, das...

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Die Oase von Quadris


Die Oase von Quadris („l’Oasi dei Quadris“) mit einer Fläche von ca. 100 Hektar liegt nordwestlich der Stadt Fagagna. Die Oase befindet sich in einem Feuchtgebiet, das durch 30 viereckige Becken (quadris), die randvoll mit Wasser gefüllt sind, charakterisiert ist. Diese Becken sind das Resultat von Tonausgrabungen aus dem Jahre 1700, später wurden sie genutzt, um Torf zu gewinnen.
Graf Fabio Asquini war es, der damit begann, die vorhandenen Ressourcen des Gebietes auszunutzen, um Torf anstelle des knapp werdenden Holzes als Brennstoff zu nutzen und baute Torf ab. Der Sumpf wurde daher in verschiedene Anbaugebiete unterteilt. Viele schnellwüchsige und wasserliebende Bäume wie Erlen und Pappeln wurden entlang der Gräben als Wasserdrainagen gepflanzt. Anfang des letzten Jahrhunderts, mit der Erschöpfung des Torfs, wurde mit dem Lehmabbau begonnen, woraus sich dann letztendlich die beschriebenen Erdlöcher bildeten, die heute als Hauptmerkmal dieses Ortes gelten.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Gebiet dann der Natur überlassen und die Erdlöcher, die nicht mehr benutzt wurden, füllten sich langsam mit Regen- und Grundwasser. Daraufhin veränderte sich die Landschaft in ein Feuchtgebiet mit einer sehr charmanten und einzigartigen Schönheit. Es entwickelte sich ein Sumpfgebiet mit Schilf, Seerosen, Liguster und Weiden.
Die gesamte Oase beinhaltet zusätzlich zu dem Feuchtgebiet auch Gebiete mit Grün- und Heide- und Ackerland, aber auch Wälder, die leider nicht alle zugänglich sind. Außerdem werden über 7 Hektar als „Vorpark“ und Vogelwelt-Center ausgewiesen.
In dieser letzten Zone etablierte sich 1983 ein Projekt zur Wiederbesiedlung des Waldrapp (Familie der Ibisse und Löffler) und 1989 eine Versuchsstation zur Wiedereinführung des Weißstorches. Mittlerweile gibt es hier die zweitgrößte Population Italiens. Die Storchkolonie der „Oasi dei Quadris“ ist sehr sesshaft und daher ist es möglich, diese Exemplare auch in den Wintermonaten zu beobachten. Man kann sie auch teilweise in Gärten und Höfe der angrenzenden Häuser antreffen. Weißstörche sind sehr ortstreu und diese Eigenschaft überträgt sich auch auf die Nachkommen.
Immer häufiger rasten dabei in der Oase auch Störche, die sich auf dem Rückweg von Afrika (wo sie überwinterten) nach Europa befinden. Ab und an bleibt auch ein fremder Storch und findet eine neue Heimat. Die Neugeburten konzentrieren sich dabei vor allem auf Ende Mai. Dann ist es möglich, die großartige Partnerschaft zwischen Männchen und Weibchen beim Nestbau und der Aufzucht des Nachwuchses zu beobachten. Das Männchen beschafft das Material (Halme, Stöcke, Erde, Lappen, Gräser, Steine, Zeitungspapier), welches das Weibchen zu einem großen Nest formt. Storchennester können einen Durchmesser von bis zu 2 Metern aufweisen. Es kommen häufig 3 bis 5 Junge zur Welt. Das Paar kommuniziert mit Vor- und Rückwärtsbewegungen des Halses und durch Schnabelklappern, dass bis zu einer Entfernung von 100 Metern hörbar ist.
Die ersten beiden Exemplare, die sich in der Oase niederließen, stammten von einem Pärchen, das in Dignano nistete und dort ihre Neugeborenen zurückließ. Weitere Tiere wurden von Schweizer Zentren gestiftet oder zugekauft. Derzeitig gibt es mehrere Hundert Weißstörche in dieser Region.

Die Oase beherbergt auch ca. 40 Exemplare des Waldrapp, ein seltener und vom Aussterben bedrohter großer Schreitvogel. Der Waldrapp ist mit 60 bis 75 cm Größe etwas kleiner als der Weißstorch. Er hat einen kahlen und roten Kopf mit einem langen roten leicht nach unten gebogenen Schnabel mit dem er zwischen Steinen nach Ameisen, Skorpionen, Amphibien und Reptilien sucht.
Der Waldrapp war einst in Europa ein häufig vorkommender Vogel. Populationen waren entlang von Felsen und Klippen Südeuropas, im Mittleren Osten und Nordafrika anzutreffen. Im 17. Jahrhundert Waldrapp starb der Waldrapp in Mitteleuropa aufgrund intensiver Bejagung weitgehend aus. Anfang des 20. Jahrhunderts litten die Populationen des Waldrapp unter Wilderei, Zerstörung des Habitats (um Platz für Viehzucht und Plantagen zu schaffen) und den Einsatz von Pestiziden, so dass die Art in Friaul um 98% zurückging.

Der Park von Cormôr


Der Park von Cormôr („Parco del Cormôr“) liegt am Fluss Cormôr im Nordwesten von Udine. Dieser Park entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Treffpunkt für die Stadtbewohner...

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Der Park von Cormôr


Der Park von Cormôr („Parco del Cormôr“) liegt am Fluss Cormôr im Nordwesten von Udine. Dieser Park entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Treffpunkt für die Stadtbewohner. Viele kulturelle Aktivitäten finden in diesem Park statt.
Ein Großteil des Parks ist erneuert worden, dabei sind auch umfangreiche ökologische Aspekte umgesetzt worden. Entlang des Flusses Cormôr wurden Rasenflächen auf den Steinterassen neu angelegt und flussnahe Wälder mit Pappeln, Robinien, Ahorn und Eschen aufgeforstet. Bei der Anlage von Alleen kamen die typischen Baumarten Linde, Pappel und Platane zum Einsatz.
Dieser Park, der auf seiner gesamten Länge vom rechten Ufer des Cormôr umarmt wird, hat eine Fläche von 30 Hektar und wird auch die „grüne Lunge von Udine“ genannt.
Die natürliche Lärmschutzwand entlang der Autobahn, die Fußgängerwege, die Ruhezonen, der Brunnen mit „schöner Aussicht“ („Belvedere“), ein Hügel mit begehbarer Kräuterspirale, Wassergräben, der „Weg des Lebens“ („persorso vita“) und der Spielplatz schaffen ein ideales Ambiente für ruhige und erholsame Momente.

Dieser Stadtpark stellt (je nach Sichtweise) den letzten/ersten Teil des langen naturbezogenen Pfades „l’Ippovia del Cormôr“ dar, der sich über 30 km an den Ufern des gleichnamigen Flusses entlang schlängelt.
Dieser Pfad nutzt auch das ländliche Landstraßennetz, welches die Verbindung zwischen verschiedenen Dörfern ermöglicht. Dort können Sie in die grüne Landschaft eintauchen und auf den Wegen die ländliche Kultur, in den Dörfern Kirchen, Denkmäler und andere Bauten bewundern.
Der Pfad, der seine Grenzen im Süden im Parco del Cormôr und im Norden im Gebiet der hügeligen Kommune von Buja hat, durchquert die ländlichen Ortsteile von sieben Kommunen in den bergischen Ausläufern von Udine, eine Stadt, die reich an Geschichte, Traditionen, Kunstwerken und säkularer und religiöser Architektur ist. Darüber hinaus ist Udine bekannt durch kulinarische Spitzenleistungen der Region.

In Tavagnacco, steht im Dorf Cavalicco die Kirche von San Leonardo, die gemäß einer Tradition aus dem Jahre 780 vom Patriarch von Aquileia S. Paolino geweiht wurde und Wandmalereien aus verschiedenen Epochen enthält. In Cavalicco steht auch die Villa von Prampero aus dem 17. Jahrhundert, die von einem großen Park, der leicht in Richtung der Flusses Cormôr abfällt, umgeben ist. In der Umgebung von Cavalicco sieht man die weißen Spargelfelder für die das Dorf in ganz Friaul berühmt ist.
In der Gemeinde Pagnacco, gibt es das charmante Bauerndorf Fontanabona. Seit Ende des 12. Jahrhunderts wird dieses mit dem Namen Fons Bonus zitiert und über die Zeit absolut unverändert blieb.
Sehenswert ist das „Castello“ (Schloss), das „Casa Vecchia“ (altes Haus) und die Villa des 18. Jahrhunderts. Lohnenswert zu sehen ist auch die Burg und der Hügel mit seinen zwei Bauernhäusern (auch Zuc genannt) und den gepflügten Äckern, Wiesen, und Wäldern.
Im Dorf Fontanabona befindet sich außerdem noch ein Museum, in dem sich antike Möbel, alte Werkzeuge von Handwerkern und Bauern befinden. Im Erdgeschoss sind Küchenobjekte mit alten Feuerstellen ausgestellt, während im ersten Stock Werkzeuge zur Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Fasern gezeigt werden. In den oben genannten Bauernhäusern befinden sich auch Sammlungen mit verschiedenen Agrarwerkzeugen, die für die Landbearbeitung, die Führung von Tieren, die Pflege und Reinigung von Ställen eingesetzt wurden. Alte Werkzeuge für die Verarbeitung von Agrarprodukten, die Zucht von Seidenspinnern und für die Traubenlese sind ebenfalls ausgestellt.
Die Gemeinde Tricesimo, entstand 60 v. Chr. und liegt rund 30 Meilen von Aquileia entfernt. Der Name Tricesimo stammt von „Tricesimum“ (lateinisch dreißigste) und bezieht sich auf den Meilenstein, der die Entfernung von Aquileia angab.
Aquileia liegt an einer Straße, die seinerzeit zum keltischen Königreich Noricum (lag zum Großteil auf dem Gebiet des heutigen Österreich) führte. Der Ort ist bekannt für seine eleganten Adelsvillen und der Burg, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Die Burg wurde 1511 von hungernden Bauern in einer Revolte mit der Kirche Santa Maria geplündert. Interessanterweise erinnert eine Schrift aus dem Jahre 1477 an eine Heuschreckenplage und eine Invasion der Türken.
Colloredo di Monte Albano, liegt im friaulischen Hügelland unweit von Udine. Die Geschichte von Colloredo di Monte Albano ist im wesentlichen mit der der Adelsfamilie Colloredo Mels verbunden. Der Adelsfamilie gehörte auch das riesige Schloss, in dem einst der Schriftsteller Ippolito Nievo wohnte und seine „Bekenntnisse eines Italieners“ schrieb. Das Schloss wurde leider 1976 durch ein Erdbeben zerstört und ist nur in Teilen wieder aufgebaut worden.
Die Gemeinde Cassacco, stellte zur Römerzeit ein wichtiges Element im Verteidigungssystem in der Ebene von Friaul. Die Burg Cassacco, die im späten 15. Jahrhundert erbaut wurde, beherbergt heute Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen. Die Villa Gallici-De Ciani in Montegnacco entstand im 16. Jahrhundert und liegt in einer herrlichen Naturlandschaft mit sanften Hügeln am Südhang. Von der Villa in Richtung Norden hat man einen spektakulären Ausblick auf die Alpen.
Im Ortsteil Raspano befindet sich das Torfmoor Cichinot mit seltenen Pflanzenarten. Fährt man Richtung Conoglano gelangt man zu der Mühle Ferrant, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde und eine Sammlung von ländlichen Gerätschaften und Werkzeugen enthält.
Treppo Grande, (friulanisch Trep Grant) ist ein Ort auf einem hohen Hügel der eine atemberaubende Aussicht auf die rund 10 km entfernten Alpen liefert. Der Ort ist bekannt für seine Keramikkunst und für die Herstellung von Gedenksteinen.
Buia, ist ein Ort, der für Medaillenkunst berühmt ist. Es gibt ein interessantes Museum, das zu Ehren der größten Stecher und Graveure des 20. Jahrhunderts errichtet wurde, die in und um Buja lebten.

Die Umgebung von Buja ist sehr ländlich, charakterisiert durch bestellte Felder, Wiesenflächen und kleinen Wäldern. Die Region hat eine äußerst reichhaltige Fauna und Flora zu bieten. Sehr schön ist der sogenannte Pferdeweg „Ipovvia“, den man aber auch gut mit dem Mountainbike oder zu Fuß benutzen kann. Er führt über 30 km weit durch die herrliche Moränenlandschaft und verbindet Buja mit Udine. Ausreichende traditionelle Verpflegungsstätten und Übernachtungsmöglichkeiten machen diese Tour zu einem einmaligen Erlebnis.

Das Naturreservat „Parco delle Risorgive“


Das Naturreservat „Parco delle Risorgive“ mit einer Fläche von ca. 45 Hektar existiert seit 1983. Hier treffen sich Hoch- und Tiefebenen und...

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Das Naturreservat „Parco delle Risorgive“


Das Naturreservat „Parco delle Risorgive“ mit einer Fläche von ca. 45 Hektar existiert seit 1983. Hier treffen sich Hoch- und Tiefebenen und damit gleichsam durchlässige und recht undurchlässigen Böden. Dies führt dazu, dass das gesammelte Grundwasser an den undurchlässigen Stellen an vielen Stellen an die Oberfläche tritt und somit Quellen und Brunnen bildet. Daher wird diese Region auch als „Streifen der Quelle“ bezeichnet. Das Quellwasser hat eine konstante Temperatur zwischen 9-12 Grad Celsius und einen recht konstanten Strom zu allen Jahreszeiten. Das Wasservolumen beträgt ca. 65 m3 pro Sekunde. Das Wasser ist klar und trinkbar und ist in der Regel stark mit Mineralien angereichert.
Aufgrund des an vielen Stellen austretenden Grundwassers ist der Boden insgesamt recht feucht und sumpfig. Das Sumpfland wird als „lame“ bezeichnet. Hier findet man auch die recht selten vorkommenden artesischen Brunnen („olle“), die dadurch gekennzeichnet sind, das der Wasseraustritt in einer Senke durch Überdruck unterhalb des Grundwasserspiegel stattfindet.
In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Bewässerungskanäle angelegt und mit dem geleiteten Wasser wurden Mühlen angetrieben. Von den einst 20 Mühlen in dieser Region existieren heute nur noch vier. Für das Wasser in diesen Bewässerungskanälen gibt es verschiedene spezielle Bezeichnungen. So spricht man von l'Aghe Reàl (reales Wasser), l'Aghe Blancje (weißes Wasser), l'Aghe Lusinte (leuchtendes Wasser) und l'Aghe Nere (schwarzes Wasser).
Das Wasser der oben genannten Bewässerungskanäle und das Wasser des Bewässerungskanals Roggia di San Odorico vereinen sich als gemeinsamer Strom zum Corno, der wiederum in den Fluss Stella mündet.
Der Parco delle Risorgive beherbergt eine Vielzahl an endemischen Pflanzenarten. Typisch für das Gebiet und auf einen engen Bereich begrenzt ist beispielsweise die friaulische Kornblume (Centaurea forojuliensis) und eine Sumpfkrautart (Ecastrum palustre), die auch Symbol des gesamten Gebiets ist. Hier findet man auch den recht seltenen Schlauch-Enzian und andere Orchideenarten.
In der Nähe der Wasserläufe gibt es die Pionierbäume Schwarz-Erle, Schwarz-Pappel, die Silber-Pappel und die Silber-Weide, während in den trockeneren Gebieten Baumarten wie Eiche, Feldulme und Ahorn anzutreffen sind. Der „Molinieto“ (so wird der äußerste Streifen der tiefen Quellen genannt) beherbergt eine Menge Süßgräser, insbesondere in der Nähe von Baumstümpfen abgestorbener Eichen.
Allerdings sind die wahren botanischen Raritäten dieser Region in der Nähe der Olle di Risorgiva versteckt. Zahlreiche alpine Arten fanden hier offenbar Schutz während der letzten Eiszeit. Zu nennen sind hier verschiedene Fettkräuter und zwei kleinere fleischfressende Pflanzen, die kleine Ameisen und Fliegen verspeisen.
Es gibt natürlich auch viele Tierarten, die dieses Gebiet bewohnen. So trifft man auf Füchse, Hasen, Rehe und Eichhörnchen, während die Wälder Schutz für Eichelhäher, Buntspechte, Sperber und Bussard bieten.
Der Poet Amedei Giacomini beschrieb den Parco delle Risorgive einst als „eine wunderbare Fülle aus Grün und Blumen, eine einzigartige Umwelt“. Und in der Tat ist diese „naturnahe Oase“, mit unbefestigten Wegen und Pfaden von unschätzbarem Wert für diese Region. Hier findet man noch eine wirklich ursprüngliche Landschaft, die einst typisch für Friaul war.

Am Rande eines Waldgebiets entlang des Kanals von San Odorico trifft man auf einige Mühlen. Die Gebäude, die im 16. Jahrhundert erbaut wurden sind leider später weitestgehend in ihrer Form und Funktion verändert worden.
Der Kanal von San Odorico war einer der ersten angelegten Kanäle und transportiere bereits vor dem 11. Jahrhundert das Wasser des Flusses Tagliamento. Durch den Kanal wurde die Fließgeschwindigkeit des Wassers erhöht, was seinerseits die Triebkraft für die weit entfernt gelegenen Mühlen erhöhte. Heute befinden sich von den einst 22 Mühlen nur noch vier an diesem Kanal; die einzige noch aktive Mühle ist die von Bert-Zoratto.
Diese Mühle stammt aus dem Jahr 1400 um mahlt das Getreide nicht mit herkömmlichen Mahlsteinen, sondern mit Stößeln aus Leinen. Dieses System des Getreideaufschlusses ist heute in ganz Italien einzigartig.

Dem Kanal von San Odorico folgend kommt man zu den Ruinen einer Festung. Sie ist eine der kleinsten Festungen, die zwischen dem 15. und dem 3. Jahrhundert v. Chr. in Istrien errichtet wurden und sich sukzessiv in Richtung Friaul, Julisch Venetien, Dalmatien, Venetien und umliegende Gebiete.
Die Dörfer lagen meistens auf Hügeln und Bergen, seltener im Flachland wie im südöstlichen Friaul. Sie besaßen eine oder mehrere konzentrische Ringmauern in verschiedenen Formen: ellipsenförmig in Istrien und Julisch-Venetien und viereckig in Friaul. Die Mauern waren zwischen fünf und sieben Meter hoch und hatten einen Umfang von bis zu drei Kilometern Länge. Für diese Mauern verwendete man Bruchsteine. Dabei wurden zwei parallele Mauern aus großen Gesteinsblöcken errichtet und der Zwischenraum anschließend mit kleineren Steinen und Erde gefüllt.
Die Wohnhäuser in den Dörfern waren meistens recht klein und hatten eine runde Form, auch Trullo genannt. Das Fundament bestand aus Kalk- oder Sandstein. Einige Häuser wurden auch aus Holz errichtet.

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