Eine Gegend mit gutem Wein und schönen Traditionen


Das Gebiet um Cividale war seit dem Beginn des I. Jahrhunderts n. Chr. vom Durchzug vieler Völker betroffen. Römer, Langobarden und Venezianer hinterließen mit Monumenten und Kunstwerken ihre Spuren. Sie machen Cividale im Friaul (das einstige Forum Iulii, das der Überlieferung nach um das Jahr 50 v. Chr. von Julius Cäsar, wahrscheinlich jedoch mit noch weiter zurückliegenden Ursprüngen, gegründet wurde und dem gesamten Gebiet, über das es herrschte und das noch heute Friuli - zu Deutsch Friaul - heißt, seinen Namen gab) heute zu einem der Eckpfeiler des Fremdenverkehrs unserer Region. Obgleich das historische Zentrum dieser Stadt archäologische und architektonische Kostbarkeiten von unglaublicher Schönheit behütet, genügt es einige Kilometer weiter nach Süden zu fahren um zu dem Ortsteil Spessa zu gelangen, der in seinen eindrucksvollen Weinbergen gelegen, der Behüter von ebensoviel Schönheit ist.

Auf diesen Böden mit ihrer außerordentlichen Weinbautradition finden alle einheimischen und internationalen Rebsorten einen idealen Lebensraum und schaffen dabei an den sonnigen Hängen ein Landschaftsbild, das in eine unbestimmte Zahl von Rebstockreihen umwandelbar ist. Seine Ursprünge gehen wahrscheinlich auf die Zeit der Römer zurück, nachdem bei der Kirche des Hl. Josef (heute nicht sichtbare) Reste einer Ansiedlung entdeckt worden sind. Hier können wir die Villa Giulia besichtigen. Der Komplex besteht aus dem Herrenhaus, den dazugehörigen landwirtschaftlichen Gebäuden, die späteren Erweiterungen zu verdanken sind, der angrenzenden Kapelle und dem auf der Rückseite gelegenen Park, dem die Hauptfassade der Villa zugewandt ist. Die Villa, die auf einer primitiven Gruppe von Gebäuden entstanden ist, die auf das XVI. Jahrhundert zurückgeht, gehörte möglicherweise der Adelsfamilie Boiani aus Cividale, ging dann auf die Familie De Rubeis und letztlich im Jahre 1814 auf die aus der Gegend von Como stammende Familie Rubini über, die sich im Jahre 1700 im Friaul niederließ und zunächst die Seidenraupenzucht und dann den Weinbau entwickelte. Die Familie Rubini, die derzeitigen Eigentümer, baut die Villa 1832 zu deren derzeitiger Gestalt um und verleiht ihr dabei den bezeichnenden Eindruck eines Herrenhauses des 19. Jahrhunderts.

Der Hauptteil mit zwei oberirdischen Stockwerken und dem Dachgeschoss weist im Erdgeschoss ein Eingangsatrium auf, das einst den Park direkt mit dem Eingangshof verbunden hat. Das Atrium besitzt Wände, die mit Feldern verziert sind, in denen Statuen dargestellt werden. Eine Nische beherbergt eine Statuen der Schule des Canova. Die Fassade, die auf den Garten blickt, wird im Mittelteil durch den Vorhallenbalkon gekennzeichnet, der von dorischen Säulen getragen wird. Im oberen Stockwerk kennzeichnet sie sich durch drei Rundbogenglastüren mit vorspringendem Rahmen und dem Wappen der Familie De Rubeis, das sich über der mittleren Glastüre befindet. Seitlich der Villa befindet sich die Kapelle Santa Croce mit ihren neuklassizistischen Formen, die Domenico Rubini im Jahre 1835 erbauen ließ. Sie wurde anlässlich der Hochzeit Rubini - Tosoni ausgeschmückt. Die Längsseite des Kirchleins mit dem kleinen Glockenturm ist zum Teil verletzt worden und ihre Außenverzierungen sind verschwunden. Der gut erhaltene Park ist eindeutig im 19. Jahrhundert angelegt worden. Er weist eine weitläufige, ovale Rasenfläche auf, die durch jahrhundertealte Bäume begrenzt wird. Im Hintergrund erhebt sich ein Wäldchen, in dem einst ein kleiner künstlich angelegter See mit einer kleinen Insel zu sehen war. Interessant ist auf die nahegelegene Villa der Grafen Romano, in der interessante Freskengemälde von Jacum pitor aus Cividale erhalten sind, die auf die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts zurückgehen.

Sehenswert ist ebenso das Castello di Saint Anna, ein ehemaliger befestigter Wohnsitz, der auf das XIII. Jahrhundert zurückgeht, in dem die alten Kellerräume aus dem 16. Jahrhundert erhalten sind. In der Umgebung der Villa Rubini können wir auch den Park des Bosco Romagno, einen Naturerholungspark besuchen, bei dem es sich auch wegen der Ereignisse in Zusammenhang mit dem Widerstand der Partisanen während des letzten Weltkriegs um einen berühmten Ort handelt. Die Erhebungen aus dem Eozän, die sich zwischen dem Tal des Flusses Corno und dem Tal des Flusses Judrio an der Südgrenze des Gemeindegebiets befinden, beherbergen einen weitläufigen und interessanten Mischwald aus mesophilen Laubbäumen. Die naturkundlich interessanteste Eigenart liegt in der Komplexität der bestehenden Waldformationen, da man sowohl Hainbuchengewächse als auch Eichenmischwälder mit Sommer-, Stiel-und Zerreichen beobachten kann.

Das Gebiet, das während des zweiten Weltkriegs der Standort einer bedeutenden Pulverfabrik war und seit 1968 im Eigentum der Region ist, wird durch den Regionalen Forstbetrieb verwaltet, der seine Pflege und seine Nutzung von Seiten äußerst vieler Besucher gewährleistet. Sie halten sich während des ganzen Jahres dort auf, da der Wald dem dichten Netz von Forststraßen und Wegen folgend leicht begehbar ist.


Gemeinde offiziellen Website: www.cividale.ud.it/